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Der Betrachter prüft die eigene Lage, seinen Standort und erfährt Zeit in der Parallelbewegung des Künstlers zu sich selbst, d.h. die auf Realität gerichtete Energie des Kunstwerkes oder sein Verlöschen bestimmen die Wirklichkeit als künstlerische Version. „Innenraum“ ist der inwendige („unterirdische“) Schauraum auf Geschichte in der Vorstellung der Kunst. Es ist der (faszinierende) Ort des Verstehens oder des Missverstehens von Zeit als Kultur. Wenn auch der „Innenraum“ im Ausstellungsprogramm eine unverkennbar nationale Erfahrung repräsentiert, hebt er sich als künstlerisches Material von der Logik der Politik oder der von ihr konzipierten faktischen Zwänge und Versprechungen ab. Die Ausstellung soll Geschichte nicht illustrieren, wohl aber ihren Zwang auf Kunst (und Publikum) spüren lassen. Sie liefert die Stichworte, mit denen der Kunstraum den Kunstraum verlässt, um mit der Bürde der äußeren Verwerfungen (Erfahrung der oberirdischen, realen Welt) wieder dahin zurückzukehren. Solche Passgänge müssen für eine Ausstellung notgedrungen individualisiert werden. Daraus ergibt sich die Strukturierung des „Innenraums“, sein Modell der intern möglichen Dialoge, Übergänge und Gegensätze. Von ihnen aus sollen die Einladungen an die beteiligten zehn bis 15 Künstler gehen.

Klaus Werner Ausstellungskonzept (Archiv der GfZK)

Untergrundmessehaus Leipzig

Katalog: Förderkreis der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst e.V. (Hg.): Zone D - Innenraum. Leipzig 1991