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Wenn am Freitag, den 03.12.04 um 20.00 Uhr, der Landauer Kunstverein zur Vernissage der Ausstellung "Zündstoffe - Aktuelle Kunst aus Russland" in die Städtische Galerie Villa Streccius lädt, wird der Verein mit einem künstlerisch höchst außergewöhnlichen und herausfordernden Projekt in das 25. Jahr seines Bestehens eintreten.

Mit Ljudmilla Gorlowa, Oleg Kulik, den Künstlergruppen "AES+F" und "Die Blauen Nasen" ist es gelungen, acht russische Künstlerinnen und Künstler in die Villa Streccius zu laden, welche mit der Kompromisslosigkeit künstlerischer Wahrnehmung, ihrer tabuverletzenden Aktualität und Subversivität des ästhetischen Ausdrucks nicht nur in der Russischen Föderation, sondern bereits auch im Westen für Aufsehen sorgten.

Oleg Kulik: aus der Serie "Lolita vs. Alice" (2000), C-Print auf Aluminium, Durchmesser ca. 120 cm "Beißen oder lecken", so hatte Oleg Kulik einmal die Schaffensalternative in einer Welt globalisierten Kunstkommerzes charakterisiert und sich konsequent für die "bissige" Variante und einen eigenen Weg der Kritik und Distanznahme entschieden. Auch alle anderen Künstler dieser Ausstellung, welche speziell für den Landauer Kunstverein konzipiert wurde, sind dieser gesellschaftskritischen Grundhaltung verpflichtet. Sie zeigen in Landau jeweils zwei bis drei zentrale Werkgruppen und Werke, so etwa "Love is no joke here" (Ljudmilla Gorlowa), "Lolita versus Alice" (Oleg Kulik), "Reality Show" ("Die Blauen Nasen" mit Alexander Schaburow und Wjatscheslaw Misin) oder "Who wants to live forever" ("AES+F" mit Tatjana Arsamasowa, Lew Jewsowitsch, Jewgeni Swjatski und Wladimir Fridkes).

Die Blauen Nasen (in Zusammenarbeit mit Oleg Kulik): Still aus dem Video "Der Tod in Venedig" (2003), 17:27 Min. Ihre Zeichnungen, Fotografien, Videos und Installationen sind nicht nur von den Problemen des um neue Identität und Selbstbewusstsein kämpfenden Russland inspiriert, sondern ebenso von Globalisierungs- und Kommunikationsstrategien, ethnischen Konflikten, Weltanschauungskonzepten und den Realitäten des Kunstmarktes. Dabei werden ihre Werke aber nie plakativ oder didaktisch, die Irritation, das Erschrecken und die Tabuverletzung kommen meist schleichend und hintergründig, auf höchst ästhetischen Wegen daher, wirken aber dadurch umso sicherer auf den gesellschaftlichen Diskurs.

AES+F: "Action Half Life" Episode 3 - 4 (2003), Fotodruck auf Leinwand, 150 x 187,5 cm, Courtesy Knoll Galerie Wien & Budapest Bei der Vernissage am Freitag, 03.12.04 um 20.00 Uhr, werden Ljudmilla Gorlowa, Oleg Kulik, ein Vertreter von "AES+F" sowie "Die Blauen Nasen" anwesend sein, letztgenannte Gruppe wird zudem eine Performance bieten.

Der Slavist und Kunstvereinsvorsitzende Heinz Setzer wird eröffnen und der Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung Jörg Katerndahl in die Ausstellung einführen, Grußworte sprechen der Landauer Bürgermeister und Kulturdezernent Hans-Dieter Schlimmer und der Kulturattaché der Botschaft der Russischen Föderation, Wladimir Najdjonow.

Zur Finissage am 16.01.05 erscheint ein Ausstellungskatalog mit Farbabbildungen, Künstlerinterviews und Texten, herausgegeben von Jörg Katerndahl und Heinz Setzer

Pressetext

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Zündstoffe - Aktuelle Kunst aus Russland
Kurator: Jörg Katerndahl

mit Lyudmila Gorlova, Oleg Kulik, AES+F, The Blue Noses Group (Die Blauen Nasen)