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Die 11. dresdner schmalfilmtage präsentieren: Einkratzende Found-Footage Künstler, eine Trashfilm-Legende und die Revolution der Handkamera

10 plus 1 – Das Festival für 8- und 16-mm Film geht in eine neue Dekade. Einiges wird 2010 anders. Die Essenz bleibt: Mit den herausragenden Talenten der französischen Experimentalfilmszene »ETNA« beweist sich das Festival erneut als Forum für experimentelle Filmkunst. So erforschen die Franzosen neueste filmische Formen, sie stempeln, kratzen, zeichnen, demontieren und fügen zusammen. Was herauskommt: Altes Material neu entdeckt. Und nicht nur das. Es gibt die Möglichkeit den Cracks bei einem Workshop über die Schulter zu schauen und selbst das Einmaleins der neuesten Techniken zu erleben und zu erlernen. Und noch ein Clou ist den Organisatoren gelungen. 2010 haben es die dresdner schmalfilmtage geschafft, ihn endlich zu bekommen: Trashfilm-Legende Wenzel Storch. Er drehte unter anderem den letzten Bela B-Musikclip »Altes Arschloch Liebe« und präsentiert in Dresden sein Meisterwerk »Sommer der Liebe«. Doch die dresdner schmalfilmtage können auch ganz anders. Am Samstag widmet sich das Festival einem ganz und gar seriösen Unterfangen. Es gilt ein Highlight der Dresdner wie der internationalen Filmgeschichte vom Staub der Zeit zu befreien. Die Geschichte des »KINAMO« und seines Erfinders Emanuel Goldberg. Mit einer der ersten Handkameras machte er den Weg frei für unabhängige Filmemacher. Den Starfilmer Joris Ivens hat Goldberg persönlich mit der Technik vertraut gemacht und selbst fleißig zusammen mit Studenten der TU Dresden kleine Werbefilme gedreht. Dank der Unterstützung durch das Bundesarchiv können die dresdner schmalfilmtage die charmanten Zeugnisse Goldbergs zum allerersten Mal nach über 70 Jahren wieder in Dresden präsentieren, zusammen mit Klassikern des Avantgardefilms der 1920er Jahre, die ihre Entstehung allesamt dem »KINAMO« verdanken. Neben dem überaus erfolgreichen internationalen Wettbewerb für 8- und 16-mm-Filme, erlebt 2010 zudem ein neuer Wettbewerb um die beste Livevertonung von Found-Footage-Filmen seine Premiere. Die schmalfilmtage haben ehrhungrige Musiker und Soundkünstler gebeten, sich an einer Auswahl bereits »geschundenen« Materials, wie es sich zuhauf auf Flohmärkten und Dachböden findet, zu erproben. Eine Jury hat dann die Ehre, die kühnste, gelungenste vielleicht durchgeknallteste Neuinterpretation zu küren.

Außerdem sind ein deutsch-österreichisches Medienkooperationsprojekt Teil des Programms sowie eine neue Zusammenarbeit auf lokaler Ebene mit dem friedrichstadtZentral e.V.

Neben allerlei Neuem zeigt das Festival auch über die erste Dekade hinaus, wohin die anhaltende Begeisterung für die schmalen Filmformate abseits des Bekannten und retro chiques führen kann und huldigt so einer der lebendigsten und sympathischsten Filmszenen.

www.schmalfilmtage.de

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11. Dresdner Schmalfilmtage
Ort: Motorenhalle Dresden - Projektzentrum für zeitgenössische Kunst