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Beginnend 2004 mit der 1. Einzelausstellung von André Butzer in Tirol, hat sich das Programm der Galerie Bernd Kugler auf international relevante zeitgenössische Positionen konzentriert. Die Gruppenausstellung „5 years for friends“ zeigt Arbeiten von Künstlern, die das Programm der Galerie in den letzten 5 Jahren intensiv begleitet haben.

Bara hat bereits in vergangenen Ausstellungen in unserer Galerie skulpturale Installationen in Malerei überführt, etwa wie die zwei neuen präsentierten Werke, die auf eine bereits 2006 gezeigte Skulptur mit sphärischen, sich in die Abstraktion emporsteigenden Betonköpfe Bezug nehmen. Sie bilden zugleich eine neue Werkgruppe, in der einfache, monochromatische Kreise an die Sephiroth des kabbalistischen Lebensbaum erinnern.

Seit dem Ende der 1990er Jahre inszeniert André Butzer in farbkräftigen Kompositionen gleichsam seine eigene Massenkultur, indem er ein Set an selbst kreierten Figurentypen und Charakteren zu den Protagonisten seiner Bildserien macht. Mit kräftigen roten, grünen und gelben Pinselstrichen und schwarzen Linien zeigt er in der aktuellen Ausstellung ein neues, großformatiges, an die abstrakten Leinwandserien erinnerndes Aquarell. Patrycja Germans Performance-Kunst besteht in der Schaffung von konkreten Situationen, in denen das Publikum zu einer Interaktion eingeladen wird. Die Spannung der Arbeiten liegt in ihrer Unkalkulierbarkeit, dem Möglichkeitspotential das aus der Interaktion resultiert. In der auf Foto dokumentierten Performance saß die Künstlerin 2 Stunden lang bewegungslos als „living sculpure“ da, während das Publikum die Getränke aus dem Cola-Automaten zwischen ihren Beinen ziehen konnte.

Ohne Präferenz versetzt Andreas Hofer Figuren aus Hollywood, der Popkultur und dem Comic mit Ikonen der Moderne oder dem Sciencefiction, konfrontiert Elemente des Horrors aus den westlichen Massenmedien mit den verachteten oder verbotenen stilistischen Merkmalen, die der Kunst aus der Zeit des Dritten Reichs anhängen. Der Künstler erfindet Charaktere, die gleichermaßen im Unheimlichen einer bekannten Welt stehen wie sie auf einem unbestimmbaren Feld agieren, das keine Regeln, Begrenzungen oder Sicherheiten verspricht.

Thilo Heinzmanns Arbeiten bestehen aus einer reduzierten und pointierten Malerei, die aber trotz der flüchtig und leicht wirkenden Anordnung der sorgfältig ausgesuchten und bewusst platzierten Materialien eine innere Spannung verbergen. So berstet auf der eher ruhigen Oberfläche der weißgrundierten Leinwand des neuen Werkes das Schwarze Pigment auseinander.

Die Charakteristika der neueren Werke von Anna Kolodziejska sind im Gegensatz zu ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie nicht nur Verfremdung, Entfunktionalisierung und Transformierung von vorgefundenen Alltagsgegenständen; nun tritt in der künstlerischen Entwicklung des Œuvre der Künstlerin ein narrativer Aspekt hinzu. So werden durch einen einfachen Handgriff eine Stellage und ein türkis bemalter Bettlaken ein über die Fläche des Bodens hindurchdringendes, mit klarem Wasser gefülltes Schwimmbecken. Mit einem Pinselstrich, der wie die graphischen Linienführungen die Konturen oder Details der Figuren unterstreicht, erschafft Gabriel Kondratiuk einen zarten Dialog zwischen Formen und Textur, Rhythmen und Tiefen, chromatischer Qualität und gelungener Musikalität, und setzt die Landschaft in eine Dimension frei, die über die bloße Naturdarstellung hinaus schlummernde, wie geisterhafte Gesichter anmutende Kräfte entstehen lässt: Mit einer sensiblen und nuancierten Ausführung realisiert, entstehen sie aus einer graduellen Abstraktion von Vorbildern aus der Natur.

Einher mit der erdigen Gegenständlichkeit der Bilder von René Luckhardt geht das Phantastische der Figuren, das sie mit ihrer Umgebung verbindet, von kräftigen Farbtonen unterstrichen werden und durch Entzug von raumzeitlichen Koordinaten zur Absurdität geführt werden: So wird das mythische Thema des Jungbrunnens zu einer Herausforderung gegenüber dem Zeitgefühl, rationale Anordnungen fehlen gänzlich, statt des physischen Raumes treten die Figuren in ihrer eigenen Geisteswelt auf.

In seinen farbfrohen Bildern (in der jetzigen Ausstellung sticht das Bild durch das Hellblau, Braun und Grün hervor) sucht Ulrich Wulff nach den aktuellen, aber auch zukünftigen Möglichkeiten von Malerei als basisliefernde Form menschlichen Lebens und Zusammenseins. Seit seiner zweiten Einzelausstellung 2008 stellt er sich durch die Bildaufteilung und Gestaltung der Farbflächen fast schon radikal den Problemen der abstrakten Malerei, die durch den Verzicht auf die führende Leitfigur gemacht wird.