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Peter Royen gilt seit mehr als fünf Jahrzehnten weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus als intensiver Botschafter der bildenden Kunst. Als Ehrenmitglied des Künstlervereins Malkasten prägt er nach wie vor die künstlerische Szene der Stadt, strahlt zudem mehr denn je international ab: Gerade ist er erfolgreich auf der Strassburger Kunstmesse mit einer One-Man-Show vertreten gewesen, Ende des Jahres stellt er in New York aus, im Frühjahr 2007 in Paris.

Seine Malerei findet sich in wichtigen Museen und bei zahlreichen privaten Sammlern – das holländische Königshaus hat gleich mehrere Arbeiten erworben. Und das keineswegs nur, weil Peter Royen aus den Niederlanden stammt: „Meine Bilder sind nicht laut, aber ganz intensiv, mit der Zeit lassen sie einen einfach nicht mehr los.“ Peter Royen hat so gar nichts von Effekthascherei, Professor Werner Schmalenbach hat ihn den „Maler der Stille“ genannt.

„53 x 53. Eine leise Retrospektive“ heißt deshalb auch die Ausstellung der Galerie arteversum, die mehr als hundert Arbeiten aus rund 50 Jahren zeigt. Darunter vier Gemälde aus der Sammlung „Kunst aus NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen, die sonst in Ministerbüros oder in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster in Aachen hängen. Leiterin Maria Engels hat die Schlüsselwerke für diese umfassende Ausstellung gerne zur Verfügung gestellt.

Seit gut vierzig Jahren nicht mehr öffentlich gezeigt auch die zahlreichen Radierungen aus Peter Royens Informel-Zeit. Alles Handdrucke, die der Künstler in der Zeit von 1959 bis 1963 selbst abgezogen hat. „Bis ich irgendwann einfach genug von dieser aufwendigen Druckerei hatte und meine Presse schlicht verkauft habe,“ erzählt Peter Royen mit Schmunzeln in den Augen. Heute würde man die authentischen Blätter wohl als „Original-Vintage-Prints“ bezeichnen.

Damals war Peter Royen Mitglied der 1953 von Künstlern gegründeten „Gruppe 53“, die sich vor jetzt 53 Jahren in Düsseldorf formierte, um ihre Arbeiten einem breiteren Publikum präsentieren zu können. Auch ein Aspekt des Titels dieser Ausstellung, in deren Mittelpunkt die zum Teil großformatige Malerei steht.

Die 53 Öl-Bilder sind zwar eher leise, aber dabei von höchster Spannung, ständig in Bewegung und von sich beschleunigender Dynamik. Wie geflüsterte Worte können sie den Betrachter in helle Aufregung versetzen, wenn er sich denn die Zeit nimmt für die Arbeiten von Peter Royen. Gerade weil es hier so leise zugeht, treten die klaren Strukturen und das sensible ausbalancierte Gleichgewicht seiner Formen-Sprache in den Vordergrund.

Das für die Ausstellung neu geschaffene Bild „Starkes Weiss“ könnte wie eine Headline über seinem aktuellen Werk stehen. Denn Peter Royen mag die Farbe Weiss. Seine Geometrie, seine rechten Winkel, Quadrate, Rechtecke, Balken fühlen sich wohl im Weiss, bisweilen verlieren sie sich darin oder lösen sich gar auf.

Dabei war Weiss nicht von Beginn an die Farbe seiner Wahl. Die ersten Bilder seiner ersten Ausstellung kamen mit Rot daher. Aber weil die Kunstkritik damals mehr über das intensive Rot als über die ihn bewegenden Formen sprach, musste etwas getan werden. Peter Royen: „Das Rot musste weg ! So konnten sich meine Formen einfach besser Gehör verschaffen. Nichts soll vom Wesentlichen ablenken“. Peter Royen schafft sich sein eigenes Umfeld größt-möglicher Konzentration, Klarheit und Ehrlichkeit. An seinen Bildern wird man die Lust nicht verlieren.

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53 x 53
Eine leise Retrospektive
Peter Royen sen.