press release only in german

//Die Preise der Internationalen Jury 2009

Die Jury stellt fest, dass es im Wettbewerb dieses Jahr sehr viele Filme gegeben hat, in denen es vor allem darum ging, wie das Verständnis und die Interpretation wichtiger Themen vorangetrieben werden. Deshalb hat sich die Jury dazu entschlossen, die Filme und Künstler auszuzeichnen, denen es gelingt, politisches Statement und poetische Form in ein ausgeglichenes Verhältnis zu setzen.

Goldener Bär für den Besten Film La teta asustada (The Milk Of Sorrow) von Claudia Llosa

Silberner Bär - Großer Preis der Jury

Alle Anderen (Everyone else) von Maren Ade ex aequo

Gigante von Adrián Biniez Silberner Bär - Beste Regie Asghar Farhadi für Darbareye Elly (Alles über Elly)

Silberner Bär - Beste Darstellerin Birgit Minichmayr in Alle Anderen (Everyone else) von Maren Ade

Silberner Bär - Bester Darsteller Sotigui Kouyate in London River von Rachid Bouchareb

Silberner Bär - Herausragende künstlerische Leistung Wir Filmemacher vergessen manchmal die besondere Fähigkeit des Sounds, Atmosphären zu schaffen; und sehr oft verwenden wir den Sound auf eine vorhersehbare Weise. Die Art, wie dieser Film seine düstere Erzählung um ein starkes Sound-Design herum aufbaut, hat eine große Originalität, Experimentierfreude und Risikobereitschaft.

Der Silberne Bär für eine herausragende künstlerische Leistung geht an

Gábor Erdély und Tamás Székely für das Sound-Design in Katalin Varga von Peter Strickland

Silberner Bär - Bestes Drehbuch Die Jury zeichnet ein Drehbuch aus, das uns an einer speziellen Erfahrung teilhaben lässt, eine Erfahrung die oft übersehen oder verborgen wird. Wir wollen mit dem Preis Produzenten, Verleiher und das Publikum in aller Welt ermutigen, nach Möglichkeiten zu suchen, wie unser Horizont erweitert werden kann. Wir wollen außerdem mit dem Preis die Besonderheit des Kinos würdigen, uns Geschichten zu erzählen, an die kein anderes Medium sich herantraut.

Die Jury verleiht den Silbernen Bären für das beste Drehbuch an:

Oren Moverman und Alessandro Camon für The Messenger von Oren Moverman

Alfred-Bauer-Preis Die Jury hat einstimmig entschieden, den diesjährigen Alfred-Bauer-Preis an zwei Filme und zwei Regisseure zu verleihen. Einer dieser Regisseure ist ein Altmeister, der auf eine bereits sechzigjährige Erfahrung als Filmemacher zurückblickt. Doch er ist jung und geistig mutig geblieben, was die Entwicklung neuer filmischer Ausdrucksmöglichkeiten anbelangt. Er zögert auch nicht, sich selbst als Figur in seinem neuen Film mit einzubringen.

Der andere Regisseur ist ein junger Mann, der mit seinem ersten Spielfilm nach Berlin gekommen ist. Beide sind vom gleichen leidenschaftlichen Willen angetrieben, die Filmsprache weiter zu entwickeln, um die wichtigen Geschichten über unsere Zeit und die Grundbedingungen menschlichen Daseins zu erzählen.

Die Jury verleiht den Alfred-Bauer-Preis an:

Gigante von Adrián Biniez ex aequo

Tatarak (Der Kalmus) von Andrzej Wajda

-

//Die Internationale Jury der Berlinale 2009

Tilda Swinton Jury-Präsidentin und Oscarpreisträgerin Tilda Swinton gehört zu den gefragtesten Schauspielerinnen. Ihr Filmdebüt gab sie in Derek Jarmans Caravaggio, der 1986 auf der Berlinale einen Silbernen Bären gewann. Seit ihrem internationalen Durchbruch mit Orlando wechselt sie mühelos das Rollenfach zwischen europäischen Arthouse-Filmen und großen Hollywood-Produktionen. Bis zu Jarmans Tod trat sie in jedem seiner Filme auf und widmete ihm ein filmisches Porträt, das 2008 im Panorama der Berlinale lief. Für den Thriller Michael Clayton erhielt sie 2008 einen Oscar als Beste Nebendarstellerin.

Isabel Coixet Die preisgekrönte spanische Autorin und Regisseurin Isabel Coixet war mit ihren Filmen schon auf zahlreichen internationalen Festivals zu Gast, darunter viermal auf der Berlinale: 1995 im Panorama mit Was ich Dir noch nie erzählt habe, 2003 im Wettbewerb mit Mein Leben ohne mich, 2007 im Panorama mit der Kompilations-Doku Invisibles sowie 2008 mit der berührenden Bestsellerverfilmung Elegy. Derzeit realisiert Isabel Coixet den romantischen Thriller Map Of The Sounds Of Tokyo.

Gaston Kaboré Gaston Kaboré zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Filmszene seiner Heimat. Nach dem Studium in Ouagadougou (Burkina Faso) und Paris war sein Spielfilm Wend Kuuni 1982 ein Durchbruch für das afrikanische Kino. Kaboré ist Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in einem und realisierte auch mehrere Dokumentarfilme. Für das historische Drama Buud Yam wurde er 1997 mit dem Preis des panafrikanischen Filmfestivals FESPACO ausgezeichnet. Mit der Gründung des Instituts „Imagine“ 2005 in Ouagadougou fördert er außerdem die audio-visuelle Ausbildung in Burkina Faso.

Henning Mankell Der preisgekrönte Bestseller-Autor Henning Mankell ist vor allem durch seine Wallander-Kriminalromane bekannt, die in 38 Sprachen übersetzt wurden. Politische und gesellschaftliche Themen prägen die Arbeit des passionierten Schriftstellers und Theaterregisseurs, der auch als Autor von Kinderbüchern und Dramen brilliert. Mankell lebt abwechselnd in Schweden und in Mosambik, wo er als Direktor des „Teatro Avenida“ arbeitet.

Christoph Schlingensief Als Film-, Theater- und Opernregisseur, Hörspielautor sowie Künstler gehört Christoph Schlingensief zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Kulturszene. Seine Arbeiten verwischen immer wieder die Grenze zwischen Politik und Kunst und provozieren öffentliche Diskussionen. Als Filmemacher wurde Christoph Schlingensief zunächst mit der zwischen 1989 und 1992 entstandenen „Deutschlandtrilogie“ (u.a. Das deutsche Kettensägenmassaker) bekannt. Zu seinen Inszenierungen gehören u.a. „Parsifal“ (Bayreuth 2004), „Der Fliegende Holländer“ (Manaus 2007), „Jeanne d'Arc“ (Berlin 2008) und „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ (Duisburg 2008).

Wayne Wang Der in Hongkong geborene Regisseur und Produzent Wayne Wang lebt und arbeitet in den USA. In vielen seiner Filme konfrontiert er die amerikanische Gesellschaft mit der Welt der chinesischen Einwanderer, so in der Bestselleradaption Töchter des Himmels (1993). Mit dem Arthouse-Film Smoke (Silberner Berlinale Bär 1995) gelang ihm ein großer Erfolg auch in Europa. Wangs letzter Film Mr. Shi und der Gesang der Zikaden erhielt mehrere Festival-Preise.

Alice Waters Als passionierte Filmfreundin hat die Foodaktivistin, Autorin und Starköchin Alice Waters ihr legendäres Restaurant Chez Panisse in Berkeley nach einem Filmcharakter von Marcel Pagnol benannt. Alice Waters, Vizepräsidentin von Slow Food International, arbeitet im berühmten Pacific Filmarchive in Berkeley und mit verschiedenen Film Festivals. Sie hat unter anderem auch an der Dokumentation Werner Herzog Eats His Shoe mitgewirkt. Die vielfach ausgezeichnete Foodaktivistin ist kürzlich in die California Hall of Fame aufgenommen worden.

Die Internationale Jury sichtet für ihre Entscheidungen ausschließlich Filme des Wettbewerbs und vergibt die Hauptpreise des Festivals:

den Goldenen Bären für den besten Film, den Großen Preis der Jury (Silberner Bär), den Preis für die beste Regie (Silberner Bär), den Preis für die beste Darstellerin (Silberner Bär), den Preis für den besten Darsteller (Silberner Bär), den Preis für das beste Drehbuch (Silberner Bär), den Preis für eine herausragende künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Design (Silberner Bär), den Alfred-Bauer-Preis, in Erinnerung an den Gründer des Festivals, für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet.

-

//Preisträger der Berlinale Shorts 2009

Die internationale Kurzfilmjury Khavn de la Cruz (Philippinen), Arta Dobroshi (Kosovo) und Lars Henrik Gass (Bundesrepublik Deutschland) vergeben folgende Preise:

Der Goldene Bär geht an Please Say Something von David OReilly (Irland) Der Film löst viele Gefühle aus und hat uns nicht losgelassen, durch seine sehr menschliche Sicht der Dinge. Die Charaktere geben gleichermaßen Anlass zum Lachen und traurig sein.

Der Silberne Bär geht an Jade von Daniel Elliott (Großbritannien) Die Jury war beeindruckt von dem individuellen Drama der jungen Frau und der konzentrierten Form des Films. Die einfühlsame Geschichte hat uns von Anfang bis Ende gefangen genommen.

DAAD Kurzfilmpreis The Illusion von Susana Barriga (Kuba) Es werden städtische Nicht-Orte statt Bildern gezeigt. Mutig stellt sich dieser Film der unwiederbringlichen Vergangenheit. Eine sehr persönliche Form von Kino, der es gelingt eine autobiographische Landschaft des Verlusts zu zeichnen.

Berlinale Short Film Nominee for the European Film Awards 2009 Die Leiden des Herrn Karpf. Der Geburtstag von Lola Randl (Deutschland) Dokument oder Fiktion - es spielt keine Rolle. Die Darstellung ist zugleich intelligent und schlicht. Der Film handelt von individuellen Problemen, die eine künstlerische Form annehmen.

Und zwei „Special Mentions“ an die Filme VU von Leila Albayaty Der Film zeichnet die Selbstfindung von zwei Frauen nach und zeichnet dabei das poetische Bild des urbanen Raums.

contre-jour von Christoph Girardet und Matthias Müller Erwartungen und Konventionen werden zerschlagen. Dieser abstrakte Found Footage Film ist eine kraftvolle, sensible Maschine, die den Zuschauer das Gefühl von Blindheit erleben lässt und ihn sehen lässt, was nicht da ist.

- Presseabteilung 11. Februar 2009

-

//Die Preise der Berlinale:

- Goldener und Silberner Bär, Preis Bester Erstlingsfilm (Sektionen: Panorama, Forum, Generation Kplus / dreiköpfige internationale Jury)

- Alfred-Bauer-Preis für einen Film, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet (dreiköpfige internationale Jury)

- Goldener und Silberner Bär, Preis Berlinale Shorts (Internationale Kurzfilmjury)

- Prix UIP Preis Bester europäischer Kurzfilm (Internationale Kurzfilmjury)

- DAAD Kurzfilmpreis (Internationale Kurzfilmjury)

- Gläserne Bären, Preis Generation Kplus Kinderjury / Jugendjury

- Preise Deutsches Kinderhilfswerk (Internationale Jury des Wettbewerbs Generation Kplus)

- Goldene Ehrenbären und Berlinale Kameras Preis für Persönlichkeiten, die sich um das Filmschaffen verdient gemacht haben

- Unabhängige Preise (FIPRESCI Jury / Ökumenische Jury / Teddy-Jury ...)

- Publikumspreis / Preise der Leserjurys von drei Berliner Zeitungen

only in german

59. Berlinale 2009
Internationale Filmfestspiele Berlin
Wettbewerb, Panorama, Forum Expanded, Generation Kplus, Retrospektive & Hommage, Berlinale Shorts

Internationale Jury:
Tilda Swinton, Jurypräsidentin
Isabel Coixet, Gaston Kabore, Henning Mankell, Christoph Schlingensief, Wayne Wang, Alice Waters

Wettbewerb

- Preis Bester Erstlingsfilm
Sektionen: Panorama, Forum, Generation Kplus
Internationale Jury
Goldener Bär für den Besten Film: Claudia Llosa
Silberner Bär - Großer Preis der Jury: Maren Ade, Adrian Biniez
Silberner Bär - Beste Regie: Asghar Farhadi
Silberner Bär - Beste Darstellerin: Birgit Minichmayr
Silberner Bär - Bester Darsteller: Sotigui Kouyate
Silberner Bär - Herausragende künstlerische Leistung: Gabor Erdely, Tamas Szekely (Sound-Design)
Silberner Bär - Bestes Drehbuch: Oren Moverman, Alessandro Camon

- Alfred-Bauer-Preis
für einen Film, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet
Internationale Jury
Alfred-Bauer-Preis: Adrian Biniez, Andrzej Wajda

Kurzfilm

- Preis Berlinale Shorts
Internationale Kurzfilmjury
Berlinale Shorts 2009
Goldener Bär: David O´Reilly
Silberner Bär: Daniel Elliott
DAAD Kurzfilmpreis: Susana Barriga
Berlinale Short Film Nominee for the European Film Awards 2009: Lola Randl
Special Mentions: Leila Albayaty, Christoph Girardet / Matthias Müller

- Prix UIP
Preis Bester europäischer Kurzfilm
Internationale Kurzfilmjury

- DAAD Kurzfilmpreis
Internationale Kurzfilmjury

Kinder/Jugendfilm

- Preis Generation Kplus
Kinderjury / Jugendjury
Gläserne Bären

- Preise Deutsches Kinderhilfswerk
Internationale Jury

Goldene Ehrenbären und Berlinale Kameras
- Preise für Persönlichkeiten, die sich um das Filmschaffen verdient gemacht haben

Goldener Ehrenbär 2009: Maurice Jarre
Berlinale Kamera 2009: Claude Chabrol, Günter Rohrbach, Manoel de Oliveira

Unabhängige Preise

- FIPRESCI Jury
- Ökumenische Jury
- Teddy-Jury
- Publikumspreis
- Preise der Leserjurys von drei Berliner Zeitungen

Forum Expanded 2009
Arsenal Berlin
Internationales Forum des Jungen Films

Künstler: D-L Alvarez, Stephen Andrews, Pablo Bartholomew, Pavel Büchler, Oksana Bulgakowa, Guillaume Cailleau & Benjamin Krieg, Chris Chong Chan Fui, Vaginal Davis, Stephen Dwoskin, Martin Ebner & Katya Eydel & Klaus Weber, Heinz Emigholz, Milena Gierke, Shumona Goel, Karo Goldt, Johan Grimonprez, Dan Graham, Barbara Hammer, Birgit Hein, Wilhelm Hein & John Blue & Tim Blue, Philip Hoffman, Gustavo Jahn & Melissa Dullius & Michel Balague, Christian Lebrat, Sharon Lockhart, Marie Losier, Scott Miller Berry, Tomonari Nishkawa, Ria Pacquee, Paulette Phillips, Jennifer Reeves & Skuli Sverrisson, Susanne Sachsse, Ludwig Schönherr, Katharina Sieverding, Michael Snow, Isabell Spengler, Lisa Steele & Kim Tomczak, Bill Viola, Bear Witness & Bonnie Devine & Keesic Douglas & Darryl Nepinak, Juliane Zelwies, Stefan Zeyen

Veranstaltungsorte Forum Expanded: Atrium im Filmhaus Potsdamer Platz, Galerie Thomas Schulte, Galerie Antje Wachs, daad galerie, Tanya Leighton Galerie, Wilde Gallery, Exile