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PERSPEKTIVE IN KÜRZE

Perspektive ist ein thematisches Filmfestival. Es ist das erste in Deutschland, das sich dem Thema Menschenrechte widmet. Perspektive ist das Forum für hervorragende Spielfilme, Dokumentar- und Animationsfilme, die Menschenrechtsthemen berücksichtigen.

Perspektive ist ein Fenster zur Welt, das in Nürnberg, in dem engagierten Umfeld der „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“, ein hochwertiges internationales Programm präsentiert.

Perspektive findet in zweijährigem Turnus im Monat Oktober anschließend an die Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises statt. Im Jahr 2009 wird ihn Abdolfattah Soltani erhalten, der sich mit bewundernswertem Mut und unter hohem persönlichen Risiko für die Anerkennung der Menschenrechte in der „Islamischen Republik Iran“ einsetzt. Ihm zu Ehren präsentiert perspektive eine Sonderreihe mit Filmen aus/über den Iran.

PROGRAMMSTRUKTUR

Das Hauptprogramm, das „Internationale Forum“, wirft einen Blick auf gegenwärtige Tendenzen und Entwicklungen in den Kulturen der Welt. Die ausgewählten Filme berichten, unter welchen Bedingungen die Menschen im angehenden 21. Jahrhundert leben. Etwa zehn Filme nehmen teil am internationalen Wettbewerb um den „Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte“. Sie werden von einem Auswahlkomitee bestimmt, das sich aus dem Team des Festivals rekrutiert.

Des Weiteren gibt es begleitende Reihen, die das Werk eines bekannten Regisseurs vorstellen, einen aktuellen thematischen Bereich vertiefen oder über die Situation in einem ausgewählten Land informieren.

Der unterschiedliche filmische Umgang mit den Themen öffnet das Festival für Filme jeder Art: Der Dokumentarfilm nimmt dabei den größten Raum ein, ebenso vertreten in den Programmen sind aber auch Spiel- und Animationsfilme. Neben neuesten Produktionen aus aller Welt und Vorpremieren von demnächst im Kino anlaufenden Filmen präsentiert das Festival auch filmgeschichtlich bedeutsame Werke.

VERANSTALTUNGSORTE

Das Künstlerhaus mit Filmhaus und Kulturzentrum K4 ist das zentral in der Stadt gelegene Festivalzentrum. Es bietet ideale räumliche und infrastrukturelle Voraussetzungen mit drei Vorführsälen, Gäste- und Presseservice, einer Videothek mit über über 2000 Titeln zum Thema, zwei Ausstellungsflächen und Seminarräumen.

Ein weiterer Spielort ist das Multiplexkino CineCittà, das Vorpremieren aktueller populärer Menschenrechtsfilme zeigt.

DER FESTIVALORT: NÜRNBERG

Der Name Nürnbergs ist untrennbar verbunden mit der besonderen Rolle, die die Stadt während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft inne hatte. Nürnberg war die „Stadt der Reichsparteitage“, hier wurden die menschenverachtenden Rassengesetze verkündet, die die jüdische Bevölkerung ihrer staatsbürgerlichen Rechte beraubten und den Weg in den Holocaust ebneten. Nürnberg war aber auch Schauplatz des Internationalen Militärgerichtshofs und steht damit symbolhaft für die Ahndung der NS-Verbrechen durch die alliierten Siegermächte.

Nürnbergs Geschichte im 20. Jahrhundert ist Auftrag für eine Selbstverpflichtung, die über die Beschäftigung mit den historischen Fakten hinausreichen und Signale in die Zukunft setzen muss. Die Stadt Nürnberg engagiert sich deshalb besonders in der Friedens- und Menschenrechtserziehung. Die Straße der Menschenrechte, die Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises und andere Veranstaltungen künden vom Willen der Stadt, für Frieden, Versöhnung und Achtung der Menschenrechte einzutreten. Am 8. Dezember 2000 erhielt die Stadt Nürnberg dafür den UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung. Nürnberg ist darüber hinaus Mitglied des Netzwerks „Europäische Konferenz Städte für die Menschenrechte“ und an der Ausarbeitung der „Europäischen Charta für den Schutz der Menschenrechte in der Stadt“ beteiligt. Perspektive bringt wichtige Bausteine ein, um die Stadt Nürnberg weiter auf ihrem Weg hin zur „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ zu unterstützen. So hob beispielsweise die UNESCO in ihrer Würdigung für Nürnberg als Empfängerin des UNESCO-Preises für Menschenrechtserziehung das Filmfestival besonders hervor.

INTERNATIONALER NÜRNBERGER MENSCHENRECHTSPREIS

Als besonders dialogfördernd und bereichernd erweist sich die Verbindung des Filmfestivals zum Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg. Am 27. September 2009 verleiht die Stadt Nürnberg den 8. Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis an Abdolfattah Soltani, der sich mit bewundernswertem Mut und unter hohem persönlichen Risiko für die Anerkennung der Menschenrechte in der „Islamischen Republik Iran“ einsetzt. Aus diesem Anlass sind bereits viele Menschen in der Stadt, die sich aktiv mit dem Thema Menschenrechte auseinandersetzen. Nürnberg kann so zu einem Ort werden, an dem das Nachdenken über notwendige Veränderungen vorankommt: Ein Ort der Begegnung und der Debatte.

VERANSTALTER, PARTNER UND PERSPEKTIVEN

Perspektive ist ein unabhängiges Festival. Es wird von dem gemeinnützigen Verein Internationale Filmtage der Menschenrechte e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg konzipiert und unter anderem mit den folgenden Kooperations- und Programmpartnern ausgerichtet:

- Stadt Nürnberg: Bürgermeisteramt/Menschenrechtsbüro Kulturreferat Schulreferat Amt für Kultur und Freizeit Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Jugendzentrum für Kulturelle und Politische Bildung Interkulturbüro - Kulturzentrum K4 - Filmhaus Nürnberg - amnesty international - Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland - Auswärtiges Amt - Europäisches Netzwerk gegen Rassismus (ENAR) - Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) - Medienwerkstatt Franken - Handicap International - Medienzentrum Parabol - Terre des Femmes - medico international

KURATORIUM

Perspektive wird von einem prominent besetzten Kuratorium unterstützt: - Doris Dörrie, Regisseurin und Autorin - Erika Gregor, Internationales Forum des Jungen Films der Berliner Filmfestspiele 1971 bis 2001 - Ulrich Gregor, Filmhistoriker, Internationales Forum des Jungen Films der Berliner Filmfestspiele 1971 bis 2001 - Peter Nestler, Regisseur - Volker Schlöndorff, Regisseur - Klaus Wildenhahn, Regisseur

CRIME AND PUNISHMENT GEWINNT DEN 6. NÜRNBERGER FILMPREIS DER MENSCHENRECHTE BURMA VJ BELIEBTESTER FILM BEI PUBLIKUM UND JUGENDJURY

Der chinesisch-französische Dokumentarfilm Crime and Punishment von Zhao Liang gewinnt den 6. Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte. In der zweistündigen Dokumentation taucht der chinesische Videokünstler Zhao Liang ein in den Mikrokosmos eine Polizeieinheit im ländlichen China an der Grenze zu Nordkorea. Als Protagonisten dienen dem Regisseur die armen Bauern, Lumpensammler und Alkoholiker, genauso wie die Polizisten der Kaserne, welche mit hartem Drill zu hörigen Staatsdienern ausgebildet werden und mit ebensolch hartem Drill chinesisches Gesetz durchsetzen. „ Mit unserer Entscheidung wollen wir einen Film auszeichnen, der unter schweren und wohlmöglich gefährlichen Umständen entstanden ist. Crime and Punishment zeigt, dass die Staatsdiener selbst auch Opfer der Staatsgewalt sein können, die sie anwenden“, so begründet die internationale Jury ihre Wahl.

Im Festival konkurrierten zehn Filme um den mit 2.500 Euro dotierten Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte, dem bedeutensten seiner Art in Deutschland.

Die dänische Dokumentation Burma VJ – Reporting from a closed country von Anders Ostergaard kann sich gleich über zwei Preise freuen. Die mitreißende cineastische Spiegelung der Mönchsproteste im hermetisch abgeriegelten Burma gewinnt sowohl den Publikumspreis der 6. perspektive, wie auch den Preis der Open Eyes-Jugendjury. Burma VJ beweist mit eindrucksvollen Bildern, wie couragierte Videojournalisten während der Mönchsaufstände in Burma unter Lebensgefahr mit kleinen Handkameras von der Gewalt auf den Straßen berichten und die Aufnahmen außer Lands schmuggelten. Der Publikumspreis der 6. perspektive ist mit 1.000 Euro dotiert. Der Preis der Open Eyes – Jugendjury, bestehend aus Nürnberger Schülerinnen und Schülern, ist ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert.

Die Preisträgerfilme werden am Sonntag, 11. Oktober 2009 im Rahmen des Festivals noch einmal gezeigt. Der Sieger des Nürnberger Filmpreises der Menschenrechte Crime and Punishment wird um 19 Uhr gezeigt, Burma VJ als Gewinner des Jugend- und Publikumspreises um 17 Uhr und 21.30 Uhr.

Als finalen Höhepunkt feiert die 6. perspektive, Deutschlands größtes Filmfestival der Menschenrechte, außerdem am Sonntag, 11. Oktober 2009, um 19.30 Uhr die Deutschlandpremiere von Hana Makhmalbafs Green Days im Festsaal des Künstlerhauses. Green Days ist der wohl aktuellste Film zum Wahlbetrug im Iran im Juni dieses Jahres. An die Premiere knüpft ein Publikumsgespräch mit Hana Makhmalbaf, der Tochter des Schirmherrn Mohsen Makhmalbaf, an.

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6.perspektive
Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte 2009
Kuratorium: Doris Dörrie, Erika Gregor, Ulrich Gregor, Peter Nestler, Volker Schlöndorff, Klaus Wildenhahn

Filmemacher: Jenni Olson, Sridhar Rangayan, Marc Isaacs, Alexandra Westmeier, Peter Brosens / Jessica Woodworth, Veronika Dimke, Masha Novikova, Samira Makhmalbaf, Olivier Zuchuat, Arash T. Riahi, Jorge Caballero Ramos, Gianfranco Rosi, Julia Bourgett, Esmeralda Calabria / Andrea D´Ambrosio / Peppe Ruggiero, Hany Abu-Assad, Miguel Castro, Hana Makhmalbaf, Anders Ostergaard, Michael Moore, Sebastian Mez, Virna Molina & Ernesto Ardito, Zhao Liang, Christophe Gargot, Eveline Costa, Nuria Gil / Baltazar Rodes, Pilar Monsell, Maria Arlamovsky, Apichatpong Weerasethakul / Vicente Ferraz / Ayisha Abraham / Wang Bing / Pedro Costa / Chantal Akerman, Manu Luksch, Viktar Dashuk, Nandita Das, Fernand Melgar, Juan Manuel Sepulveda, George Ovashvili, Jose Padilha, Natascha Breuers / Ralf Jesse, Adrian Biniez, Hamid Rahmanian, Jos Diegel, Yoav Shamir, Lisa Meier, Bettina Haasen, Gustav Hofer / Luca Ragazzi, Sean McAllister, Puja Khoschsorur, Ralf Küster, Frank Becher, Shaheen Dill-Riaz, Petr Lom, Tamar Yarom, Ken Loach, Annemarie Jacir, Agnes Rossa, Claudia Tosi, Anja Schwyzer, Nathalie Loubeyre, Jens Schanze, Bram Van Paesschen, Branko Schmidt, Konstantinos-Antonios Goutos, Moshe Zimerman, Weijun Chen, Gini Reticker, Pamela Yates, Kim Longinotto, Pary El-Qalqili, Francois Verster, Simon El Habre, David Aronowitsch / Hanna Heilborn, Jochen Alexander Freydank, Ullabritt Horn, Juan Jose Lozano, Claudia Llosa, Michael Glawogger, Fabian Daub, Michael Haneke, Philippe Lioret, Andy Bichlbaum / Mike Bonanno / Kurt Engfehr, Avi Mograbi, Nargef Kalhor (Narges Kalhor).