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Das Motto gilt: „Denn wir haben keine bleibende Stadt, sondern die künftige suchen wir“ (Neues Testament, Hebräer 12,13). Die künftige Stadt, die künftige Art des Zusammenlebens und vielleicht sogar die künftige Weise des gemeinsamen Zugrundegehens im postfaktischen Zeitalter also steht hier in Matthias Sturms Präsentation zur künstlerischen Disposition. Z. B. auf Japanpapier: Federleicht und gewichtig zugleich, federleicht in der Geschwindigkeit des visuellen Eindrucks, der da in 60 zusammengefügten Bildkacheln im Sekundentakt auf uns einwirkt; gewichtig in ihrer shakespeareschen Dimension des Inhaltlichen: „Alles steht auf des Messers Schneide“. Existenzielle Erinnerungen blitzen da auf, alte Albträume werden wach und die Pferde der ästhetischen Erkenntnis gehen Einem durch und durch. Endlich: Ecriture automatique wird Bild, wird Mahnung, wird düstere Poesie. Gilt gar auch: „You want it darker, we kill the flame“ (Leonard Cohen)?

Raimar Stange, Berlin im Februar 2017