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Im Sommer 2009 wurde von einem ehemaligen Frisörsalon in der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg das Schriftzeichen "Friseurstübchen" entfernt. Louise Crawford and Stéphan Guéneau verhelfen diesem abgelegten Zeichen zu einer neuen künstlerischen Form. Die Ausstellungsserie Language for Sale (Ausverkauf Sprache) präsentiert das genuine Interesse der beiden in Paris lebenden Künstler an Stadtzeichen und Neobeleuchtung. Crawford und Guéneau begannen vor einigen Jahren überflüssige Zeichen zu sammeln und sie in Wandarbeiten zu verwandeln. Die ursprüngliche Marke (die als Titel der Arbeit erhalten bleibt) verliert sich im Ausdruck einer neuen Präsentation von Stil, Maßstab und Farbe. Im Geiste von Fluxus und Dada und beeinflusst von schottischer Konkreter Poesie und Klangpoesie geben Crawford und Guéneau dem gefundenen Material aus Metall- Plastik- und Neon-Buchstaben - meist alten Spuren einer Stadtgeschichte - eine erfundene Geschichte, eine neue Identität. Buchstaben werden anders arrangiert, verlieren ihren Sinn und Bedeutung. Es herrscht Sprachverwirrung. Die Wiederbelebung der städtischen Zeichen betont zugleich ihre Vergänglichkeit als gesellschaftliche Marke und den sozialen Kollaps wirtschaftlicher Betriebe oder ganzer Industriezweige. Crawford und Guénau’s Berliner Installation - auf dem Dach und zugleich im Innern des A trans Pavilion - erweitert den Kontext im Sinne der Serendipität. Der Pavillon dient als Schaufenster für die Erinnerungen und Geschichten der Besucher. Er gibt überraschenden Entdeckungen Raum, die am Ort ihre Wirkung langsam entfalten können.

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A serendipi(ci)ty # 05: Languague For Sale
Louise Crawford + Stephan Gueneau
Kurator: Isolde Nagel