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Achim Reimann irritiert mit seinen Gemälden die Wahrnehmung. Auf den ersten Blick scheint er uns Stilleben zu präsentieren. Hier sind Arrangements auf weißem Grund zu sehen, etwa Zitronenscheiben, frittiertes Hühnerfleisch am Stiel, das in den Niederlanden so gerne verzehrt wird, Krabben und andere Schalentiere, daneben diverse Saucen. Andere Bildelemente lassen sich hingegen nicht benennen. Hier stößt das Auge auf extrem dick aufgetragene Farbmassen, auf geformte Farben, die gleichsam bildhauerisch verarbeitet wurden und aus der Bildfläche aufragen.

Was der Malerei ehedem unvereinbar schien, erscheint hier nebeneinander und zugleich: das illusionistische Stilleben und die sich selbst genügsame Malerei. Achim Reimann erläutert: »Im Grunde gleiche ich die Materialität der Farbe dem an, was ich male. Das Illusionäre in der Malerei versuche ich zu eliminieren. Ich habe das Gefühl, der Sache damit mehr auf den Grund zu gehen, als die Dinge nur von außen wahrzunehmen. Farbe ist für mich immer noch ein Mittel, um Strukturen sichtbar zu machen und somit ein Vehikel des anderen Sehens.« Dieses will sehen und benennen, Bekanntes wiedererkennen und auf den Begriff bringen, aber auch einfach nur schauen, dem Sehen und neuer Seherfahrungen wegen.

Achim Reimann 1964 in Bonn geboren 1987-1994 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler bei Dieter Krieg 1991-1993 Studienstiftung des Deutschen Volkes 1996 Stipendium der HAP-Grieshaber-Stiftung in Reutlingen

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Reihe Lebenswirklichkeit:

Achim Reimann

Kurator: Bernd Finkeldey