press release only in german

Eröffnung opening: 22.09.2007, 10.00 Uhr 10 a.m. Dauer period: 25.09. – 24.11.2007 Ort: Kunstverein Medienturm, Josefi gasse 1, A-8020 Graz Interventionen interventions: „Will (I, II)“, Ulrike Lienbacher, 16.08.– 07.10.2007 „The Legal Errorist“, Mara Mattuschka / Chris Haring, 11.10. – 09.12.2007 Koje Medienturm, QDK/MQ Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien Vienna Koproduktion coproducion: steirischer herbst & Kunstverein Medienturm

Der Körper ist seit der Aufklärung und vor allem mit der Moderne beständig unter Druck geraten. Sei es, dass er im Rahmen einer Sozialphysik organisiert oder durch zahlreiche medizinische oder technologische Überformungen erweitert bzw. gar „verbessert“ werden sollte. Der Traum der Moderne besteht auch darin, der Mensch möge werden, was die besten seiner Maschinen sind. Wie steht es also um das aktuelle Verhältnis von Körper und Technologie zu einem Zeitpunkt, an dem die Utopien von einer Migration in die digitale Welt etwas erlahmt sind und sich der Fokus auf die genetische Manipulation verschoben hat?

Unter dem Titel ACTIVE AGENTS befragt die Ausstellung die Veränderung von Repräsentationen und der (kulturellen) Handlungsoptionen des Subjekts im Verhältnis zu einem Körper, der in komplexe Gefüge von Physis und Technologie verstrickt ist. Ist die Differenz von Körper und Technologie nachhaltig ins Wanken geraten? Haben die technologischen Dinge bereits einen Status als aktive Operatoren in der Konstitution von Subjektivität erhalten? Welches Handlungspotential muss den technischen Objekten bereits zugestanden werden?

ACTIVE AGENTS befragt die aktuelle Technokultur dahingehend, inwiefern die Unterscheidung zwischen dem Technischen und dem Sozialen verwischt wurde und inwiefern diese Aufhebung einer ontologischen Grenze auch als politisches Projekt beschrieben werden muss. Die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen beziehen sich in unterschiedlicher Weise auf Repräsentationen des Körpers, auf Möglichkeiten seiner Beschreibung oder thematisieren Handlungsspielräume, die dem Körper noch zugeschrieben werden können.

Dabei geht es nicht immer um Maschinen, um Technologie oder Apparate. Es geht vielmehr um die Beschreibung (und die Kritik) kultureller Territorien, denen das Maschinische soweit eingeschrieben ist, dass es bereits jenseits von Apparaten und Technik ausgemacht werden kann, weil es dem Verhältnis von Subjekt und Wirklichkeit unhintergehbar eingeschrieben ist. Insofern arbeitet sich die Ausstellung auch an den Voraussetzungen, Schnittstellen und Potentialen des Handelns im Rahmen von erweiterten Körperdispositiven ab, damit aber auch an der Frage nach Modellen, Orten, Möglichkeiten oder gar Utopien des Zusammenlebens. The body is continuously being pressurized since the age of Enlightenment and particularly with Modernism. Be it that it should either be organised in the frame of a social physics or extended and even “enhanced” by means of numerous medical or technological overformations. One dream of Modernism is that man shall become what the best of his machines are. Of what kind is thus the current relation of body and technology at a time when the utopias of a migration in the digital world have grown a little weak and the focus has shifted towards the genetic manipulation?

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The exhibition which is entitled ACTIVE AGENTS questions the change of representation and the subject’s (cultural) possibilities of acting considering an increasingly pressurized body, which is entangled within the complex structures of nature and technology. Has the difference of body and technology sustainably begun to totter? Did technological things already develop towards a state where they are active operators in the constitution of subjectivity? Which potential of acting must already be allowed technical objects?

ACTIVE AGENTS analyses the current techno culture by asking how the differentiation between the technical and the social has been blurred and in what way this suspension of an ontological border also has to be described as political project. The artists participating in the exhibition refer to representations of the body and to possibilities of its description in various ways, or they topicalize scopes which can yet be ascribed to the body.

This has not always to do with machines, technology or apparatuses, but with the description (and critique) of cultural territories wherein the “machine-like” is inscribed to an extent that it can be detected already beyond apparatuses and technology, since it is unavoidably inscribed in the relation of subject and reality. In this respect, the exhibition handles also the preconditions, interfaces and potentials of acting in the frame of extended body dispositivs, thus also questions of models or even utopias of coexistance.

only in german

ACTIVE AGENTS
Koproduktion: steirischer herbst

mit Maria Hahnenkamp, Zilla Leutenegger, Ulrike Lienbacher, Manuela Mark, Mara Mattuschka / Chris Haring, Gabriele Szekatsch, Eva Stern