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Der Amerikaner Ad Reinhardt (1913 — 1967) war eine der geheimnisvollsten Figuren in der Malerei des 20. Jahrhunderts. Mit seinen so genannten ›schwarzen‹ Bildern, die er selbst als »die allerletzten Bilder, die letzten, die man irgend machen kann«, beschrieb, besetzt er einen Extrempunkt, der die Kunst seitdem herausfordert. Die Faszination seiner Bilder liegt in der Spannung zwischen Sichtbarkeit und Verhüllung. Farbe und Form — als Konstituenten jeder Malerei — werden bis an die Grenze der Auflösung getrieben, ohne aber das Bild der Negation auszuliefern.

Reinhardt wird mit dieser Ausstellung im Josef Albers Museum nach 25 Jahren wieder in Europa vorgestellt. Sein Werk, das in Europa nur mit wenigen Beispielen öffentlich präsent ist, wird damit auch für eine jüngere Generation von Kunstfreunden erstmals erfahrbar.

Die Ausstellung konzentriert sich auf die Zeit von ca. 1950 bis zum Tod des Künstlers, seine reife Periode, in der er eine Bildkomposition erreicht, die sich zunehmend auf das Zusammenspiel chromatisch eng beieinander liegender Farben konzentriert. Leihgeber der Ausstellung sind u. a. das Museum of Modern Art, New York, das Whitney Museum of American Art, die Yale University Art Gallery, das Centre Pompidou, Paris, und die Tate Modern, London.

Die Ausstellung Letzte Bilder geht auch auf die Begegnung zwischen Ad Reinhardt und Josef Albers ein. Beide Künstler lernten sich in den dreißiger Jahren kennen und schätzen. 1952/53 lud Albers den jüngeren Kollegen als Gastprofessor an die Yale University ein. In dieser Zeit lernte Reinhardt Albers' Vorstellungen über die Bedeutung der Farbe im malerischen Prozess kennen, insbesondere wenn es darum geht, mit chromatisch eng beieinander liegenden Farben eine visuelle Dynamik zu erreichen. Man kann diesen Kontakt als einen Hinweis auf die Problemstellung von Reinhardts ›schwarzen‹ Bildern verstehen. So werden in dieser Ausstellung die Bilder von Reinhardt durch zentrale Werke von Albers ergänzt.

Anschauen ist nicht so leicht, wie es scheint. Die Kunst lehrt den Menschen das Sehen. Ad Reinhardt, 1946

Zur Ausstellung erscheint im Richter Verlag, Düsseldorf, ein Katalog (176 Seiten, Hardcover) mit einem Essay von Heinz Liesbrock, Texten von Ad Reinhardt und Abbildungen aller ausgestellten Werke. Preis im Museum: 34 Euro, der Katalog erscheint ebenso in englischer Sprache.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW und die Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop.

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Ad Reinhardt
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