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Mit dieser Ausstellung widmet sich das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlun-gen Dresden in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Zürich erstmals in einer Retrospektive dem Œuvre des Schweizer Künstlers, der über fünf Dekaden (von 1766 bis 1816) hinweg in Dresden wirkte. In sechs Sektionen werden die verschiedenen Lebensstationen und Schaf-fensperioden Adrian Zinggs illustriert. Zusammen mit seinem Künstlerkollegen Anton Graff gilt er bis heute als Entdecker und Namensgeber der ‚‚Sächsischen Schweiz‘‘. Das Spektrum der Ausstellung reicht von Zinggs Anfängen als Reproduktionsstecher bis hin zu seinem Wirken als Meister der Landschaftsdarstellung und Wegbereiter der Romantik. Neben der Darstellung verwendeter grafischer Techniken wird auch die Erschließung neuer Bereiche für die Landschaftskunst beleuchtet.

Herzstück der Ausstellung sind seine großformatigen Sepiablätter mit sächsischen und böh¬mischen Ansichten. Zingg nimmt mit seinem Werk durchaus die Position einer Leitfigur ein. Mit seinen Landschaftsdarstellungen setzte er Maßstäbe in technischer, stilistischer und mo-tivischer Hinsicht, die bis weit in das 19. Jahrhundert hinein wirkten. Sein Werk bildet eine wesentliche Grundlage für die romantische Neuorientierung der Landschaftskunst. Welch eine prägende Kraft und Inspiration er auf die Romantiker ausstrahlte, ist in Werken bei-spielsweise von Caspar David Friedrich (1774-1840) in der Schau zu sehen.

In Paris lernte Zingg während seiner siebenjährigen Arbeit bei Johann Georg Wille (1715-1808) die Methode einer Mischtechnik aus Kupferstich und Radierung. Repräsentative Stiche nach Pierre Joseph Mettay, Franz Schütz und Claude Joseph Vernet belegen seine große handwerkliche Meisterschaft. Nicht zuletzt trug dies zu seiner Berufung als Lehrer für Kup-ferstich an die neu gegründete Kunstakademie Dresden bei. Dank des umfangreich erhalte-nen Studienmaterials ist es möglich, einen Einblick in Zinggs Lehre und Arbeitsweise zu er-halten. In einem weiteren Bereich wird Zinggs Wirken als Werkstattleiter thematisiert und den Fra-gen nach Motivfindung, Reproduktion und Urheberrecht nachgegangen. Viele Zingg zugewie-sene Werke entstanden in der Werkstatt durch Mitarbeiter, die seinen Stil perfekt beherrsch-ten. Verschiedene motivgleiche Varianten von Zeichnungen und lavierten Umrissradierungen werden erstmals vergleichend gegenübergestellt.

Im Sandstein Verlag erscheint der Katalog zur Ausstellung: „Adrian Zingg. Wegbereiter der Romantik“. Dieser ist als Museumsausgabe für 25 Euro bzw. im Buchhandel für 38 Euro zu erwerben.

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Adrian Zingg
Wegbereiter der Romantik
Kuratoren: Petra Kuhlmann-Hodick, Claudia Schnitzer