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Zum Saisonstart zeigen wir unter dem Titel „Corporal Identity“ zwei Künstlerinnen, Alba D’Urbano und Tina Bara, die zusammen sowohl in Einzelpräsentationen als auch in einer erstmaligen Gemeinschaftsarbeit „Siegerehrungen“ ausstellen.

Beide befassen sich in ihrem Werk mit dem Erscheinungsbild des menschlichen Körpers. „Corporate Identity“ steht im traditionellen Sprachgebrauch für das unverwechselbare Erscheinungsbild von Unternehmen oder Organisationen. Der kleine Worttransfer im Titel der Ausstellung, „Corporal Identity“, verschiebt die Fokussierung auf das individuelle körperliche Erscheinungsbild des Menschen. Der Körper interessiert die Künstlerinnen als Matrix, in die sich Identität als kulturelle und soziale Konstruktion einprägt. Hierbei dient ihnen auch der eigene Körper als Untersuchungsfeld im Sinne einer erweitern autobiographischen Strategie. Identität wird als Zustand der Entwicklung begriffen, der Veränderungen unterliegt und abhängig von gesellschaftlichen Strukturen menschliches Verhalten definiert.

Alba D’Urbano war bereits mehrfach an Gruppenausstellungen in der Galerie beteiligt, zuletzt im vergangenen Jahr in „2 x 2 Körperlichkeit“. Alba D’Urbano wurde 1955 in Tivolo/Rom geboren und studierte zunächst Philosophie an der La Sapienza Universität in Rom und danach Kunst an der Accademia di Belle Arti“ in Rom. 1984 wechselte sie zur HdK Berlin und studierte visuelle Kommunikation. Es folgten Lehraufträge am Institut für Neue Medien, Frankfurt und an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. 1995 wurde sie an den Lehrstuhl für Computergrafik an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig berufen. Seit 1984 hatte sie zahlreiche Ausstellungen in Museen und Galerien.

Alba D’Urbano spürt in ihrer Arbeit Konzeptionen von Individualität und Technik nach, indem sie in ihren Objekten und Installationen Menschen und Medien, Individuen und technologisch bestimmte Handlungen immer neu in Beziehung setzt. Konsequent bedient sich die Künstlerin zeitgenössischer Ausdrucksformen, um sie zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Wir zeigen Arbeiten aus Werkgruppen der letzten 15 Jahre.

Tina Bara wurde 1962 in Kleinmachnow geboren, studierte Geschichte und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 1984 beschäftigt sie sich mit Fotografie. Sie wurde Mitglied im „Verband Bildender Künstler der DDR“, um als freie Fotografin u.a. für das DEFA-Studio für Dokumentarfilmen arbeiten zu können. 1986-1989 studierte sie Fotografie an der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig und wechselte 1989 nach West-Berlin. Sie erhielt dort 1991 nachträglich ihr Diplom und 1993 eine Professur. 2001 unterbrach sie die Lehrtätigkeit für die Kunst und ihre Kinder. Seit 1985 hatte sie zahlreiche Ausstellungen in Museen und Galerien.

Tina Bara arbeitet hauptsächlich mit dem Medium Fotografie, das sie in eineigen Serien mit textuellen Elementen ergänzt. Sie verbindet dokumentarische mit inszenatorischen Praktiken, in die sie Aspekte weiblicher Biografien innerhalb spezifischer sozio-kultureller Felder einbindet. Die körperliche Präsenz der Fotografierten, in selbst gewählten und ausgeführten Posen, spielt hier eine wesentliche Rolle, wie z.B. in der Serie „Wolga-Berlin“, in der eine alternde, ehemals erfolgreiche russische Sängerin vor gläserner Fassade, in großer Pose ihre Bühnenauftritte mimt. Hier werden inhaltliche Themen wie alternde Schönheit, Widerstand, Würde Erinnerung, Erfolg deutlich, die in der Gemeinschaftsarbeit mit Alba D’Urbano, „Siegerehrungen“, mit ehemaligen DDR-Schwimmerinnen weitergeführt werden.

Pressetext

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Alba D´Urbano / Tina Bara: Corporal Identity