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Gemeinsam mit dem spanischen Kunstbuch- und Magazin-Verlag ROJO®editions präsentiert die Galerie heliumcowboy artspace eine deutsch-spanische, künstlerische Kollaboration von Albert Bertolin (Barcelona) und Patrick Farzar (Hamburg).

Albert Bertolin ist ROJO®-Lesern kein Unbekannter; seit Jahren schon zeichnet er für das vollständig textlose, internationale Kunst-Magazin und gestaltete in der letzten Ausgabe des vergangenen Jahres erstmals das Titelbild. Geboren in Barcelona, tauschte der bekennende Agnostiker Bertolin bereits nach 8 Schuljahren die Lehrbank seiner katholischen Schule mit der der anerkannten Massana School of Art, wo er Illustration und Zeichnung studierte.

Nach dieser Ausbildung gründete er das Studio Glaznost, bekannt für audiovisuelle Projekte sowohl im rein künstlerischen als auch kommerziellen Bereich. Neben der kontinuierlichen Weiterenwicklung seines absurd-bösen zeichnerischen Werks machte er sich rasch einen Namen im Bereich der elektronischen Musik durch die Veröffentlichung seiner Musik (u.a. für das RUGA-Label) sowie durch Auftritte u.a. auf dem Sónar-Festival. Darüber hinaus arbeitet Bertolin an Film- und Animationsprojekten, erhielt 2003 eine Auszeichnung auf dem art futura festival für die Arbeit an dem Videospiel „La Fuga de Miguelito“ und wirkte beim „Cine en Directo“-Projekt in Madrid 2004 mit.

Das zur Vernissage vorgestellte Buch „Kulturtoilette“ vereint Bertolins zeichnerisches Werk in all seiner farbigen und schaurigen Pracht. Die Zeichnungen, meist mit Filzstiften auf einfachste Materialien (Papier, Pappe) übertragen, sind boshaft, direkt und voll hintergründigen Humors.

Der deutsche Beitrag dieser Ausstellung kommt von Patrick Farzar, der u.a. auch auf der letztjährigen Index’05 ausstellte. Farzar studiert an der Hamburger Hochschule für bildende Künste Malerei bei Norbert Schwontowsiki und steht Bertolin in Bezug auf die ironisch-bitteren Beobachtungen seiner Umwelt in nichts nach: beide verbindet die Genauigkeit, mit der sie in ihren Arbeiten Alltagssituationen aufgreifen und umsetzen, sich dabei aber ihren eigenen, trendfreien Stilen treu bleiben.

Farzar unterbrach 2002 für fast drei Jahre sein Studium in Hamburg, und lernte so, wie er es bezeichnet, „unorthodoxe und unakademische Kunstformen, z.B. Graffiti und Street-Art“, kennen, deren freie Gestaltungsmöglichkeiten und die direkte, unverschlüsselte Reaktion in der Öffentlichkeit ihn faszinierten und heute deutlich in seinen Bildern Einzug hielten.

Farzars Hauptaugenmerk gilt der Malerei, die er mit Zeichnung und Collage verbindet, und so meist kleinformatige Statements zur Gegenwartskultur entwirft, deren Wirkung durch die Überlagerung von Stilen, Materialien aber auch wiederholtes Übermalen bzw. –kleben zusätzlich an Tiefe und Dimension gewinnt. Patrick Farzar: „Mich reizt das intelligente Arbeiten mit dem Unterbewussten, das Balancespiel zwischen Kopf und Bauch.“

(Albert Bertolin) (Patrick Farzar)

Beide Künstler treffen bei der Vorbereitung der Ausstellung erstmals aufeinander und werden insbesondere in Bezug auf die Rauminstallation zusammenwirken, was die Spannung der deutsch-spanischen Kunst-Kollaboration noch erhöhen dürfte.

www.rojo-magazine.com www.how.to/nofun /www.glaznost.com

ROJO ist ein kuratorisches Projekt mit vielfältigen Möglichkeiten: Ein experimentelles Kommunikationsmedium, das gedruckt, als DVD, online oder in liove-performances erscheint und maßgeblich durch seine kreativen Teilnehmer geprägt wird. Mit aller Freiheit werden hier Ideen und ausgewählte Arbeiten von Künstlern aus aller Welt präsentiert. Dabei werden Themen aus Architektur, Bildender Kunst, Fotografie, Gastronomie, Grafikdesign, Kommunikation, Mode und Werbung vorgestellt - und dies mit dem ausdrücklichen Ziel, Neugierde zu wecken…

ROJO wurde2001 in Barcelona gegründet, um Künstlern und ihren Arbeiten eine Plattform zu bieten und untereinander Austausch zu ermölichen. Aus diesem Grund veranstaltet ROJO zur veröffentlichung jeder neuen Ausgabe Partys in verschiedenen Städten. Der persönliche Kontakt untereinander bedeutet den ROJO-Machern viel: „Wir möchten, dass ROJO zu einem Pool für Ideen und Leute wird – zu einem gemeinsamen Schnittpunkt, der uns verbindet. ROJO ist wie ein großes Kollektiv verschiedenster Leute. Jeder einzelne ist ein Grund dafür, daß es ROJO gibt.“ David Quiles Guilló, Herausgeber

Seit Ende 2005 veröffentlich ROJO auch Künstler-Monographien, die wie das Magazin vollständig auf Worte verzichten. In einem handlichen Format auf bestem Papier und mit hochwertigem Einband gedruckt, erschienen bislang Bücher von Neasden Control Centre, Boris Hoppek, Albert Bertolin, Tofer und Nuno Valerio.

Pressetext

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Albert Bertolin & Patrick Farzar: Dreckiger Dialog