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Am 7. September eröffnet die Galerie Max Hetzler ihre neuen Galerieräume in der Bleibtreustraße 45 in Berlin-Charlottenburg mit einer Ausstellung aktueller Werke Albert Oehlens. Gleichzeitig werden die neuen Räume in der Goethestraße 2/3, Berlin-Charlottenburg mit einer Gruppenausstellung eröffnet, in der Gemälde und Skulpturen von Albert Oehlen, Markus Oehlen, Joyce Pensato, Matthias Schaufler, John Sparagana und Rebecca Warren gezeigt werden.

In der Ausstellung von Albert Oehlen werden neue, großformatige Arbeiten auf Leinwand gezeigt, die der Künstler mit Reklame überwiegend deutscher und spanischer Supermärkte, wie man sie auf Plakatwänden findet, gestaltet.

Als der Künstler im Jahr 2008 gefragt wurde, warum er in seinen neuen Bildern auf Fragmente von Werbung zurückgreift, antwortete er: "Ich wollte Emotionen! Ich musste mir irgendwann eingestehen, dass mein Denken im Bezug auf Kunst ziemlich nüchtern ist. [...] Gleichzeitig wollte ich immer Popkunst machen, große, farbige Sachen, die einen unmittelbar ansprechen." (Interview von Max Dax, in: Albert Oehlen 1991-2008, Galerie Max Hetzler / Holzwarth Publications, Berlin, 2008). Im Gegensatz zu früheren Arbeiten nehmen die 'trashigen' Werbeanzeigen nun die gesamte Leinwand für sich ein. "Es gibt neuerdings wieder Werbung, die alles andere als 'sophisticated' ist: Werbung, die einen nur anschreit; Werbung, die üble Gelb-Rot-Kontraste nach vorne holt und bei der weiße Blockschrift mit schwarzen Schlagschatten versehen wird. Marktschreierische Anhäufungen von irgendwelchen Konsumartikeln." sagt Albert Oehlen (idem). Gerade dieses Material bildet den Ausgangspunkt für Oehlens neue Arbeiten.

Alle Kompositionen wecken Erinnerungen an Interieurs, wobei sie mit Formen und Oberflächenstrukturen von Möbelelementen, aber auch mit Architektur und Perspektive sowie mit Silhouetten von Figuren spielen. Es entsteht eine starke Zweideutigkeit zwischen figürlicher Darstellung und Abstraktion, die aus dem Kontrast zwischen den Werbebildern und dem gesamten, neu erschaffenen Bild hervorgeht. Einige Arbeiten der Serie spielen auf Interieurs von Salvador Dalí und Richard Artschwager an. Zu beobachten ist auch ein fast rätselhaftes Wiederauftauchen bestimmter Details in verschiedenen Kompositionen. Die ersten Arbeiten der Serie Interieurs entstanden im Jahr 2009; einige Bilder werden aktuell in der Ausstellung Albert Oehlen - Malerei im mumok, Wien gezeigt, die noch bis zum 20. Oktober 2013 zu sehen sein wird.

Die beiden neuen Standorte in Charlottenburg bieten den Künstlern verschiedene Kontexte für ihre Arbeiten: Zum einen handelt es sich um eine typische Charlottenburger Wohnarchitektur in einem wilhelminischen Gebäude. Anlässlich einer Einzelausstellung Glenn Browns wurden diese Räume 2011 bereits als Galerie Max Hetzler Temporary genutzt. Zum anderen handelt es sich um ein ehemaliges Post- und Telegraphengebäude, das zwischen 1881 und 1902 in der Goethestraße 2/3 vom Architekten Wilhelm Tuckermann gebaut wurde. Beide Räume sind fußläufig voneinander entfernt.

Anläßlich der Ausstellung erscheint ein Katalog bei Holzwarth Publications.

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Albert Oehlen
Interieurs

ort:
Bleibtreustraße 45, Berlin-Charlottenburg