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Das Sehen ist die Basis aller bildenden Kunst, doch kaum ein Künstler rückt den Sehvorgang so ins Zentrum seiner künstlerischen Suche wie Alberto Giacometti (1901–1966). Das Sehen selbst ist natürlich unsichtbar, doch durch bestimmte Überlegungen und Verfahren gelingt es ihm, in seinen Werken den psychischen Vorgang des Sehens zu vergegenwärtigen. Schon in seiner frühen surrealistischen Zeit ist das Sehen in zeichenhaften Motiven ein zentrales Thema, pendelnd zwischen Eros und Tod. Seine reifen Werke öffnen einen inneren Vorstellungsraum, in dem phänomenologische Untersuchungen der Wahrnehmung stattfinden. Dass sich Lebendigkeit vor allem im Vorgang des Sehens ereignet, dass das Leben aus den Augen strahlt, manifestiert sich in den pausenlos umkreisenden Bewegungen des Blickes, die der Künstler seinen Werken einschreibt und der Betrachter im Schauen nachvollzieht.

Unterstützt durch die Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung

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Alberto Giacometti
Sehen im Werk