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Eröffnung 22. September 2007 um 20 Uhr Artist Talk um 19 Uhr

Der Berliner Künstler Albrecht Schäfer (*1967 in Stuttgart) präsentiert im NAK auf zwei Ebenen eine umfassende Übersicht seines aktuellen Schaffens.

Albrecht Schäfers Kunst entsteht aus den unterschiedlichsten Herangehensweisen, Techniken und Materialien. Er arbeitet mit Zeitungen, mit Gips, mit Fotografie, mit Stoff oder mit vorgefertigten Lampen und Lampenschirmen. Diese setzt er dazu ein, den Dingen und Räumen Phänomene zu entlocken, die bereits vorhanden sind, aber wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dabei verändert er jeweils gerade mal soviel wie nötig, fügt hinzu oder lässt eben das weg, was unerlässlich ist, um die in ihnen bereits angelegte Möglichkeit in der Realität zu manifestieren.

Seine Rolle als Künstler speist sich aus der postmodernen Einsicht, dass es nicht länger sinnvoll erscheint, außerhalb von endlosen Variationen Neues in die Welt zu bringen. Das „Ende der Schöpfungen“ führt bei Schäfer jedoch nicht zum Ausweg einer weiteren Ironisierung in der Kombination von Versatzstücken. “Das Ende“ wird bei ihm produktiv, indem er sich dem bereits Vorhandenen zuwendet und diese in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt. In der leisen Poesie des stets Nebensächlichen, Selbstverständlichen und Unbeachteten, findet er die Dinge, die Zeichen, die unsere Welt derart prägen, dass sie dabei in Vergessenheit geraten sind.

Im Zentrum seiner Ausstellung im NAK stehen zwei große Installationen. Im Erdgeschoß bedeckt er die Wand mit vielfach nuancierten Grauflächen, die aus je einer Zeitungsseite entstehen. Der Informationsgehalt des Blattes transformiert sich somit in die Angabe des Farbtons, der den individuellen Tintengehalt der Seite kennzeichnet. Im Obergeschoss wird Albrecht Schäfer den Blick auf den Verlauf des Lichtes lenken und dort so eine fast immaterielle Installation schaffen. Auch alle anderen Arbeiten, die er in der Ausstellung präsentiert, sind nicht nur eine intellektuelle, sondern gerade auch eine sinnliche Herausforderung, die nur mit Hilfe der eigenen körperlichen Präsenz vollständig erfahren werden kann.

Nach seinem Studium an der HBK Braunschweig, am Chelsea College in London und der Akademie in München (bis 1995), war Albrecht Schäfer in den letzten Jahren in zahlreichen internationalen und nationalen Einzel- und Gruppenausstellungen präsent, u. a. 2006 in der Projektreihe „Frischzelle“ im Kunstmuseum Stuttgart und 2007 als Gewinner des H. W. & J. Hector Kunstpreises in der Kunsthalle Mannheim.

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Albrecht Schäfer
Kurator: Melanie Bono