Galerie Kamm

Rosa Luxemburg-Str. 43/45
10178 Berlin

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Eröffnung Freitag, 2. November 2007, 18 – 21 Uhr

Im Zentrum der Ausstellung von Albrecht Schäfer steht das Herausarbeiten der „inneren Logik“ von Objekten und Situationen, die der Künstler als maßgeblichen Bestandteil in den Arbeitsprozess und die Arbeit integriert. Das verwendete Material ist dabei denkbar minimal, beispielsweise Zeitungsseiten, Papierlampenschirme oder andere industriell gefertigte Alltagsgegenstände. Durch Enthüllen, Sezieren oder Ausschneiden werden tiefer liegende Inhaltsschichten sichtbar, die vorher weitgehend verborgen waren.

In der Ausstellung zeigt Albrecht Schäfer Arbeiten, in denen Licht in Form von Schatten, Dämmerung und Dunkelheit eine wesentliche Rolle spielt - und die Veränderung und Vielschichtigkeit, die ein Bild oder Objekt je nach Lichtsituation erfährt. Dies hat Albrecht Schäfer in einer Serie von Fotografien festgehalten, aber auch die Installation „The Sunset“, eine s/w Fotografie und ein einstündiges Video mit nur einer Kameraeinstellung, thematisiert dieses Phänomen. Der Film dokumentiert den Blick vom Griffith Observatory auf Los Angeles, beginnend kurz vor Sonnenuntergang und endend bei Dunkelheit. Die bekannte Aussicht auf das funkelnde Los Angeles zeigt sich tagsüber als triste, graue Fläche, die erst im Dunkeln zu dem berühmten „L.A. Grid“ wird. Die Fotografie wiederum zeigt eine mit Schichten von Großplakaten beklebte Fassade des Sunset Boulevards. Eine weitere Installation, eine Reihe von leeren Ausstellungsvitrinen, erhält durch Licht überhaupt erst ihre Ausstellungsstücke: die auf der Plexiglashaube wie zufällig abgelegten Materialien werden von einem Spot angestrahlt und lassen im Inneren der Vitrinen abstrakte Schattenbilder entstehen, die wie Objekte ausgestellt sind. Währendessen taucht in der Arbeit „The Sun, 4.8.2007“ aus der Serie „Newspaintings“ Licht als sprachliches Element im Titel des verwendeten Materials auf. Eine komplette Ausgabe der englischen Boulevardzeitung „The Sun“ wurde Seite für Seite als Pappmaché auf Leinwände in der Größe einer Zeitungsseite aufgetragen und damit von einem Informationsträger zu einem großformatigen abstrakten Bild verwandelt. Die Textur, Grauabstufungen und Größe des mehrteiligen monochromen Bildes werden von dem verwendeten Material selbst bestimmt. Die Serie „Blank Copies“ folgt einem noch einfacheren Prinzip, es sind vergrößerte Kopien, die mit geöffneter Klappe erstellt, den Raum über dem Kopierer „abbilden“. Die Strukturen, welche die eigentlich schwarzen Bilder aufweisen, entstanden durch zufällige Kratzer und Schmutz auf der Oberfläche des Kopierers.

Albrecht Schäfers künstlerischer Umgang mit Objekten könnte auch mit dem Gesetz des Chemikers Antoine Laurent de Lavoisier beschrieben werden: „Nichts geht verloren, nichts wird geschaffen, alles wird verwandelt.“

Parallel zur Ausstellung in der Galerie läuft im NAK Neuen Aachener Kunstverein bis zum 11. November 2007 eine Einzelausstellung von Albrecht Schäfer. Weitere Arbeiten sind ab 10. November 2007 im Mart - Museo di Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto in der Ausstellung „The word in art“ zu sehen.

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Albrecht Schäfer