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Mit der Einzelausstellung »Mein Europa« zeigt der Kunstverein Hannover erstmalig einen Überblick über das Werk von Alexander Lieck (*1967 in Berlin, lebt in Berlin). Der Künstler stellt grundsätzliche Fragen an die Rolle der Kunst und insbesondere des Mediums der Malerei. Seine Werke bestechen durch Spuren des Prozesses, die bewusst kompositorisch eingesetzt werden. Sie sind souverän und zugleich poetisch, sie fordern eine eigenständige Betrachtung, ohne dass Kontextualisierungen bereitgehalten werden. So schreibt Alexander Lieck selbst in seinem manifestartigen Text »Kunst und Malerei« 2013: »Ich möchte nichts zeigen mit meiner Kunst oder womöglich etwas beweisen, ich suche nicht das Bild oder die Malerei, sondern die Imagination, die Überwindung der Idee, die Selbstüberwindung, das Arbeiten gegen sich selbst und vielleicht auch immer wieder das Scheitern an und über sich selbst.«

Bereits der Ausstellungstitel »Mein Europa« eröffnet ein breites Assoziationsfeld von geografischen Zuweisungen und inhaltlichen Verbindungen, die Lieck im Besonderen durch die Wahl der Titel seiner Werke evoziert. Sie funktionieren ähnlich wie die Malereien selbst: assoziativ, sprunghaft, poetisch. In seinen parallel entstehenden Zeichnungen und Skulpturen sowie im urbanen Raum entwickelten Fotografien wird die Befragung der Form kontinuierlich fortgesetzt.

Begriffe wie Ruine, Dilettantismus, die unüberhörbaren Debatten über »Bad Painting« und das vielmals beschworene »Ende der Malerei« werden künstlerisch thematisiert. Über seine konsequent fortgeführte singuläre Praxis hinaus werden Gemeinschaftswerke gezeigt, die mit Olivier Foulon (*1976 in Brüssel, lebt in Berlin) entwickelt wurden. Olivier Foulons konzeptuell angelegte Arbeiten befassen sich ebenso mit Leerstellen und Spuren – worin nicht zuletzt die Schnittstelle der beiden künstlerischen Positionen begründet liegt.