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Die vierte Ausstellung im Jahr 2004 des Förderprojekts und Künstlerstipendium Just, Düsseldorf e.V. wird am 2. Dezember 2004 um 19.00 Uhr in den Projekträumen in der Cecilienallee 42 eröffnet. Diese Einzelausstellung des in Berlin geborenen und dort lebenden Künstlers Alexander Lieck (*1967) trägt den Titel "Noch" und zeigt Malerei, Skulptur und Fotografie.

Alexander Lieck lässt sich nicht fest einem Medium zuordnen. Er ist nicht nur Maler, Fotograf, oder gar Bildhauer. Dennoch verrät sein Schaffen in den verschiedenen Medien sein Denken im Umgang mit Formen, die er meist als Fläche im Raum begreift und permanent überführt.

Der Ausstellungstitel "Noch" spiegelt das grundlegende Prinzip seines Werkes wieder. So ist noch ein ambigures Adverb. Es bezeichnet eine Spannung, umfasst Grenzen, bleibt aber als Ausdruck immer unangreifbar - mit positiven und negativen Konnotationen. Aussagen, wie "gerade noch geschafft" oder "noch nicht fertig", aber auch "noch mehr" und "noch einmal" nennt Lieck als Beispiele zur Titelfindung.

Lieck hält sich in seinen Arbeiten an die grundlegenden Prinzipien der bildenden Kunst, in dem er seine Malerei, Skulptur und Fotografie auf die Fläche, den Raum und das ikonische Potential des jeweiligen Mediums bezieht. Die Malerei behandelt die Fläche, die Skulptur definiert sich über den Raum und die Fotografie bildet die Wirklichkeit ab. Diese Prinzipien wählt Lieck bewusst reduziert, konzentriert und mitunter vorsätzlich naiv.

Gerade in seinen Bildern thematisiert Lieck häufig grafische Reduzierungen von Logos, Schriftzügen und Oberflächen, die wir von der Werbegrafik kennen. Vereinfacht dargestellt und ins Malerische übertragen erfahren diese banalen Formen eine Ästhetisierung ihrer Präsenz und erwecken den Eindruck der Romantisierung.

Seine Skulpturen verfertigt Lieck mit minimalistisch spröden Mitteln und präzise subtiler Formsprache. Sinnsuche als Differenz zwischen Werk und Ort markierend, beschreibt er die reflexive Wahrnehmung seiner künstlerischen Arbeit. Angelehnt an die Formensprache der Avantgarde nach 1945 wird diese als Historie vergegenwärtigt, um mit einem melancholischen Blick zurück auf die neuen Arbeiten Liecks zu schauen.

Fotografien bezeichnet Lieck als Motive. Festgehalten werden Strukturen: Gegenstände aus der Jugend, Gebäude, Zustände, Konstellationen und Automobile. Fotografien sind für ihn wie Skizzen und dienen als Vorlage für weitere Objekte. Ausschnitte und Fragmente aus diesen Skizzen werden von ihm oft später in Malerei umgewandelt.

Schließlich kreist der Schwerpunkt seiner künstlerischen Produktion um den Begriff der Instantruine. Dieser Begriff ist wörtlich zu verstehen "als Fertigung von unfertigen und/oder unbeständigen Objekten. Er beschreibt aber auch eine Erlebnisweise, die eine Affinität zu fatalen Situationen und Praktiken aufweist, die sich vielleicht am besten mit der deutschen "Zwickmühle" bzw. dem amerikanischen "Catch 22" vergleichen lässt " (Zit. A. Lieck Düsseldorf 2004)

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