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Nach dem Ersten Weltkrieg entstand in Frankfurt ein einzigartiges Modernisierungs- und Gestaltungsprojekt, das als „Das Neue Frankfurt“ in die Architekturgeschichte eingegangen ist.

Es handelte sich dabei jedoch um ein sehr viel umfangreicheres Vorhaben, das politische, gesellschaftliche und gesamtkulturelle Dimensionen besaß und keinen geringeren Anspruch hatte, als eine neue Stadt und eine neue Gesellschaft zu erschaffen.

Design, vor allem auch Grafikdesign, visuelle Kommunikation und Schriftgestaltung spielten in diesem “Neuen Frankfurt” eine herausragende Rolle. Die Ausstellung stellt diese bislang wenig bekannte typografische Innovationsphase der 1920er Jahre ins Zentrum, spannt den zeitlichen Bogen jedoch weiter über die Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre und wird ergänzt durch Spotlights auf die lebendige Designszene heute.

Aus Frankfurt stammen Meilensteine der visuellen Gestaltungsmoderne: So wurde etwa in den 1920er Jahren die erste populäre Reformschrift Futura in der Mainmetropole entworfen und trat von hier aus ihren weltweiten Siegeszug an. Nach 1945 war Frankfurt nicht zuletzt durch die Ansiedlung US-amerikanischer Werbeagenturen, durch Verlage wie Suhrkamp und S. Fischer und den Einfluss der Kasseler Plakatschule ein Hotspot des typografischen und werbegrafischen Geschehens der Zeit – und ist das bis heute.

Kuratoren: Prof. Dr. Klaus Klemp und Prof. em. Friedrich Friedl, Peter Zizka und Matthias Wagner K (zeitgenössische Positionen)