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Aus Anlass des elektronischen Werkverzeichnisses von Aloïse (Aloïse Corbaz, 1886–1964), das 2012 vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft veröffentlicht wird, möchten wir einen Einblick in unsere eigenen Aloïse-Bestände gewähren. Dank der Schenkungen von Etienne und Jacqueline Porret-Forel besitzt das Kunstmuseum Solothurn eine der schönsten Sammlungen der Art Brut-Künstlerin. Ihre grossformatigen Farbstift- und Ölkreidezeichnungen werden dem zeichnerischen Schaffen von Agnes Barmettler (*1945) gegenübergestellt. Dabei handelt es sich weitgehend um Blätter aus den siebziger und achtziger Jahren. Die Bildwelten der beiden Künstlerinnen weisen – trotz ihrer ganz unterschiedlichen Hintergründe – manche Ähnlichkeiten auf: Vergleichbar ist die zentrale Thematik der eigenen Weiblichkeit sowie das Erschaffen eines vielteiligen Universums, in dem sich Symbole der menschlichen Existenz, von Natur und Kosmos zu einem Ganzen schliessen. Während sich Aloïse an der illustren Welt der europäischen Aristokratie inspirierte, wurde für Barmettler die Begegnung mit der indigenen Kultur der Hopi zu einer wichtigen Bildquelle. Der Ausstellungstitel Figürliche Deklinationen bezieht sich auf eine gleichnamige Serie, die Agnes Barmettler 1975 geschaffen hat. Der Titel stammt ursprünglich von Martin Disler (1949–1996), der ab 1970 mit Agnes Barmettler in Solothurn ein Atelier teilte und auch einige Jahre mit ihr verheiratet war.

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Aloise Corbaz / Agnes Barmettler
Figürliche Deklinationen