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Als die Grafik boomte - Pop-Art auf Papier
13. November 2021 bis 1. Mai 2022

Die Ausstellung aus den Beständen der Grafischen Sammlung zeigt unter anderem mit britischen Künstlern wie Richard Hamilton, Eduardo Paolozzi oder Joe Tilson Pioniere der Pop-Art. Sie setzen sich Mitte der 1950er-Jahre erstmals mit der modernen Alltagswelt und der Bilderflut der Massenmedien, wie zum Beispiel der Werbung oder dem Comic, auseinander. Zur bedeutendsten Kunstrichtung ihrer Zeit wird die Pop-Art jedoch in den 1960er Jahren mit Werken US-amerikanischer Künstler*innen. Die Ausstellung präsentiert unter anderem Robert Indiana, Roy Lichtenstein und Mel Ramos sowie deutsche Künstler, die ihre Themen ebenfalls aus der Alltagskultur und den Massenmedien entnehmen.

Eine zentrale Rolle für den Siegeszug der Pop-Art spielt die damalige Wiederentdeckung der Druckgrafik – dem sogenannten „Great Graphic Boom“. Insbesondere der moderne Siebdruck (Serigrafie) mit seiner Farbbrillanz und seinen hohen Auflagen entspricht dem Anliegen der Pop-Art, für ihre Themen eine große Verbreitung zu finden. Die Pop-Art hat mit ihrer Hinwendung zur Alltagskultur grundlegend das Verständnis von dem verändert, was als kunstwürdig gilt.

Als der Fortschrittsglaube und Optimismus dieses Jahrzehnts mit den Spannungen und Konflikten der 1970er Jahre ein Ende findet, verarbeiten die Künstler*innen auch dies in ihren Werken. Themen wie der Vietnam-Krieg, die studentische Protestbewegung oder die Ölkrise setzen so einen Gegenpol zur vermeintlich fröhlich-bunten Welt des Konsums.