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Wir freuen uns, die erste Einzelausstellung von Amy Sillman bei carlier | gebauer ankündigen zu können. Im Bogen 52 zeigen wir parallel dazu eine Doppelausstellung mit Videos von Harry Dodge und Stanya Kahn, Jos de Gruyter und Harald Thys.  Die Malerin Amy Sillman (geboren in Chicago, lebt und arbeitet in New York) war bei zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten, unter anderem auch bei der Whitney Biennale und im P.S.1. Sillmans Weg lässt sich bis in die späten siebziger Jahre zurückverfolgen als eine stetige Arbeit und Entwicklung abseits hipper Strömungen und Moden. Bemerkenswert ist bei Sillmans Malerei die produktive Offenheit gegenüber zeitgenössischer Kultur, Humor, Massenmedien und Psychoanalyse auf der einen Seite und einem stringenten und tiefgehenden Interesse an den Ausdrucksmöglichkeiten abstrakter Bildsprache andererseits. Die große Freiheit in der Wahl dieser „Quellen“ schlägt sich in ihrer künstlerischen Praxis nieder: Sie kombiniert figurative mit abstrakten Elementen, alltägliche Objekte und abstrakte Formen – und schafft damit Assoziationsräume, die den Betrachter auf einen Weg der Überraschungen führen. Verbindungslinien zu Philip Guston sind durchaus kein Zufall – Sillman selbst nennt ihn als wichtige Figur für ihre Arbeit.  Malerei dient Amy Sillman nicht als Mittel zur Wiedergabe von Welt oder zum Durchspielen medialer Differenzen zwischen Photographie, Film und dem klassischen Medium, in dem sie arbeitet. Sie bleibt nicht an den Oberflächen stehen, sondern dringt unter das Offensichtliche und arbeitet an den Momenten des Ineinanderfließens von Schrecken und Lust, von Angst und Komik. Wie ein amerikanischer Kunstkritiker schrieb, bedeutet eine Auseinandersetzung mit Amy Sillmans Bildern, den eigenen Wünschen, Ängsten und Begehren zu begegnen. Sie selbst schreibt über ihre Arbeit: „My primary artistic concern is to render interior life visual. I am interested in knowing how thinking and feeling look. I am interested in portraying the dialectic between interior and exterior, to mix up the idea of feeling and thinking and remembering and knowing, really being there or not at all.“  In ihrer Ausstellung „People, Place or Thing“ werden neue Arbeiten zu sehen sein, die verstärkt ein skulpturales Moment aufscheinen lassen. Als materiale Präsenzen wahrnehmbar, behalten sie doch die Art von Flüchtigkeit und Unsicherheit bei, die nur Malerei aufweist – „In other words these paintings are like sculptures, or things, but it is not clear that they would really stand up or exist in real life. Many steps have been taken between the original observation and the final structure and finally they have come to rest in a place of psychological presence but uncertainty.“

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Amy Sillman
Person, Place or Thing