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Rauminstallationen aus Video, Fotografie und Performance, arrangiert als permanentes Playback von Geheimnissen, die sich in Umkleidekabinen, engen Gassen und hinter verschlossenen Türen verbergen, werden die Ausstellungsräume des FREIEN MUSEUMS in eine Fiktion verwandeln.

Aus realen Räumen, Umständen und Geschichten inszenieren Candice Breitz' Meisterschüler in der Fortsetzung der Ausstellung „First you put one foot in“ mediale Wirklichkeiten. Die KünstlerInnen Constantin Hartenstein, Iris Musolf, Karin Then und Clemens Wilhelm sind in den Übergang zwischen analoger und digitaler Welt hinein geboren, in die Zeit, in der die Geschichte eine Kehrtwendung machte, wie Jean Baudrillard Mitte der 90er Jahre postulierte.

Die Linearität analoger Medien ist außer Kraft gesetzt und man ist mitten im vor – und zurück, im hin – und her, im rauf – und runter per Scrol oder Klick in den einzelnen Bestandteilen dieses Umkehrprozesses angekommen. Inhalte und Zeit werden zu unzähligen kombinatorischen Möglichkeiten zerstückelt. Nicht nur das persönliche, auch das kollektive Denken und Erinnern hat sich damit als Zeitwahrnehmung verändert.

Aus vorgefundenen Kulturbausteinen und Bruchstücken der Medienindustrie kreieren die vier jungen Künstler collagenhaft eigene Positionen. Vertrautes wird durch die Veränderung und Manipulation der Bildsprachen in den gezeigten Arbeiten reinterpretiert und erzeugt so neue produktive Sinnzusammenhänge und Betrachtungsmöglichkeiten. Die Grenze von Leben und Kunst verschwimmt und der unklare Sinn unserer medial erzeugten Geschichte wird aufgedeckt – es gibt mehr zu entdecken, als das wir mit größter Bequemlichkeit in einer verschwommenen Zone leben.