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Andrea Mantegna starb vor genau 500 Jahren, 1506 in Mantua. Er gilt zu Recht als einer der führen den Meister der Frührenaissance in Oberitalien. Aus Anlass des Gedenkjahres widmet ihm die Gemäl degalerie Alte Meister eine Kabinettausstellung in der Reihe "Das restaurierte Meisterwerk". Im Zentrum steht "Die Heilige Familie", ein herausragendes Spätwerk von Mantegna.

Das Bild wurde 2001 restauriert. Erstmals sind jetzt wieder die farbliche Brillanz, zeichnerische Klar heit und plastische Suggestionskraft erlebbar. Gezeigt werden interessante Etappen der Restaurie rung und Untersuchungen der Maltechnik, die durch die großzügige Unterstützung im J. Paul Getty Museum in Los Angeles durchgeführt werden konnten.

Mantegna stellt eines der populärsten Motive der Zeit dar. Dabei musste die Tradition der Andachts bilder Innovationen geradezu herausfordern, wie ein Vergleich mit Werken von Botticelli, Lorenzo di Credi, Bevilacqua, Giovanni Bellini und anderen Künstlern in der Ausstellung deutlich macht. Am Ende des 15. Jahrhunderts sahen sich Maler wie Mantegna vor die Aufgabe gestellt, dass Andachtsbilder nicht mehr nur kultisch verehrt, sondern zunehmend auch in ihrem ästhetischen Wert beurteilt wur den. Damit bereitete sich gerade in dieser Gattung die Autonomie der Kunst besonders deutlich vor. Humanistisch gebildete Kunstkenner bewunderten die Andachtsbilder vorrangig als Kunstwerke, das Innovative der Komposition wurde zum Kriterium. Auch in diesem Kontext erweist sich Mantegnas "Heilige Familie" als ein Meisterwerk.

Das außerordentliche hohe künstlerische Niveau Mantegnas spiegelt sich auch in seiner Druck graphik. Als einer der ersten italienischen Künstler brachte er dem Kupferstich nicht nur ein systema tisches Interesse entgegen, sondern stellte an das neue Medium auch die gleichen künstlerischen Anforderungen wie an die Malerei. Aus der Sammlung des Dresdener Kupferstich-Kabinetts werden berühmte Blätter wie die "Grablegung Christi" oder der "Kampf der Seegötter" gezeigt. Unter dem Motto "Mantegna in Dresden" entsteht so ein eigenes Kabinett zum 500sten Todesjahr des Künstlers.

Zur Ausstellung erscheint ein reichbebildeter Katalog, der ausgehend von Mantegnas "Heiliger Familie" Kunstgeschichte und Maltechnik der Renaissance anschaulich erläutert sowie die Restau rierung und naturwissenschaftlichen Analysen des Gemäldes vorstellt (104 Seiten, 83 Abbildungen, davon 79 in Farbe, Michel Sandstein Verlag).

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Andrea Mantegna
Die Heilige Familie
Kabinettausstellung in der Reihe "Das restaurierte Meisterwerk"
Gemäldegalerie Alte Meister