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Eröffnung am Freitag, den 7. September 18 und 22 Uhr .

Wie schon in Andreas Gefeller’s früherer Serie Blank gibt es in seiner jüngsten Werkgruppe The Backside of Light Bildbereiche, die vom übermäßigen Lichteinfall gleichsam ausgelöscht wurden: Durch Über- und Langzeitbelichtung werden die zusammenfassenden und damit vereinheitlichenden Umrisse unscharf, während die chaotische Binnenstruktur plötzlich auf der Ebene des deutlich Sichtbaren erscheint. Die teils vom Licht verschluckten Partien lassen die Aufnahmen einer chilenischen Araukarie oder eines Birkenwaldes mitunter unvollendet oder ausschnitthaft wirken und scheinen den getrübten Blick und das verschleierte Bewusstsein selbst zu verbildlichen. Damit verweisen solche Störungen gleichermaßen auf das „Rauschen des Mediums“ als auch auf die eingeschränkte Wahrnehmung. Gefeller hinterfragt sowohl die Fotografie als auch das Sehen selbst – im erweiterten Sinne eines Verstehens.

Dem Werk von Andreas Gefeller wohnt die stille Poesie intensiver Beobachtung inne. Indem er Spuren aufzeigt und Strukturen offenlegt, geht er nicht nur seiner eigenen Faszination für die Schöpfung sowie einer konzentrierten Beschäftigung mit einer sich verändernden Umwelt nach, sondern versucht, Licht auf existenzielle Fragen zu werfen. Mit sensiblem Gespür legt Gefeller das assoziative Potenzial von oberflächlichen Erscheinungen frei und lotet die kosmische Dimension alltäglicher Begebenheiten aus.