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Andreas H. Bitesnich wurde 1964 in Wien geboren und machte nach der Hauptschule eine Lehre als Einzelhandelskaufmann. Er heiratete mit 22 Jahren, bekam einen Sohn. Beim Militärdienst schießt er Passbilder für die Ausweise und darf sogar den Papst auf dem Militärflugplatz Klosterneuburg fotografieren. Feuer für die Fotografie fing er, als ihm ein Bekannter, ein Mode-Foto-Assistent in Mailand, seine Mappe mit Schwarzweiß-Aufnahmen zeigt. Am nächsten Tag kauft er eine Nikon F 3, fotografiert ab da alles, was ihm vor die Linse kommt, funktioniert das häusliche Badezimmer zum Fotolabor um, kauft teure Fotobücher und lernt daraus. Zwei Jahre führt er ein Doppelleben, verkauft tagsüber Elektrogeräte, widmet sich nachts der Fotografie. 1989 fällt die Entscheidung, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Er beginnt in einem Still-Life-Studio, besorgt sich eine 6 x 7 Mamiya, die er erst drei Wochen später nach erledigtem Auftrag bezahlt. Schritt für Schritt, ohne Kredite, baut er sein Equipment auf. Heute gilt Andreas H. Bitesnich als einer der herausragendsten Fotografen. Vor allem auf dem Gebiet der Erotik gehört er zu den besten der Welt. Andreas H. Bitesnich dachte früher, dass in der Aktfotografie annähernd alles erreicht sei. "Dennoch glaube ich, dass es immer eine neue Art gibt, den menschlichen Körper zu betrachten, etwas Einzigartiges, dass Du für dich selbst finden kannst.", sagt der 39-jährige Österreicher. "Ich bin immer wieder überrascht, dass ich es zum Schluss doch finde."

Die Aktstudien von Bitesnich reduzieren die Form des menschlichen Körpers auf bloße Gestalt, die Grenzen zwischen dem ästhetischen Subjekt und dem sexuell begehrenswerten Wesen verwischend. Leidenschaft für Skulptur und klassische Formgebung könnte dafür eine naheliegende Erklärung sein, aber Bitesnich betont, dass sein Schaffensprozess viel organischer ist und weniger von der Kunstgeschichte inspiriert. "Das Merkwürdige ist, dass ich mich nicht wirklich mit Skulpturen beschäftige, also kommt alles, was ich tue, aus dem Bauch. Ich plane es nicht. Ich arbeite mit dem Modell und sehe, was dabei entsteht..."

Der nahezu perfekte Körperbau seiner Modelle wird verdreht und verworfen für eine bildhauerische Abstraktion, und häufig ist es nur Bitesnichs Handhabung von Licht und Schatten auf der Haut, mit der er sinnliche und erotische Texturen beleuchtet, die uns daran erinnern, dass diese in einen Rahmen gezwungenen Formen menschlich sind. „Alles ist sehr grafisch und hat viel mit Raum zu tun. Es geht um die Balance innerhalb eines Raumes, den der Rahmen zur Verfügung stellt.“

"Am Anfang ging es immer nur um die Körperhaltung und um grafische Elemente, aber in den letzten drei Jahren habe ich meist Farbfotografien gemacht, und die Arbeit hat sich dadurch verändert: Das Licht wurde etwas differenzierter eingesetzt und die Körperhaltungen wurden zufälliger und natürlicher." Sein Markenzeichen, die Aktstudien, durchlaufen eine stille Evolution, und Bitesnich ist fasziniert von den subtilen Möglichkeiten der Farbfotografie. "Ich weiß nicht, weshalb ich Farbe so lange gemieden habe. Ich begann mit Schwarzweiß und hatte die Kontrolle über die Entwicklung und Weiterverarbeitung – 10 Jahre lang stellte ich selbst Handabzüge her. Aber ich suchte einen Schritt in eine neue Richtung, und da öffnete sich das Tor der Farbfotografie. Es war wie ein Schwall frische Luft. Gelegentlich gehe ich zurück zur Schwarzweißfotografie und ich liebe sie noch immer. Aber das Gefühl für die Farbfotografie bestimmt jetzt meine bildliche Vorstellungskraft. Es gleicht einem Musiker, der ein neues Instrument findet." Pressetext

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Andreas H. Bitesnich - Photographie
eine Werkschau mit 120 Exponaten