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Seine Maltechnik stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert, sein Thema ist die Gegenwart:

Andreas Wachter, stellt neue Arbeiten in der GALERIE Supper aus.

Eigentümlich unbenennbar, eher gefühlsmäßig erfassbar, bleiben die Beziehungen zwischen den Figuren auf Andreas Wachters Malereien.

Es entsteht der Eindruck als erhasche man für einen Moment einen Blick in einen unbekannten Raum, auf eine unbekannte Szenerie, in der das Unfassbare für wenige Sekunden fühlbar wird.

Dabei beobachtet man Menschengruppen im Raum, deren Schicksal und Gemeinsamkeiten man nicht greifen, höchstens erahnen kann. Hinterlassen doch letztlich die menschlichen Grunderfahrungen wie Liebe, Leid, Einsamkeit ein Gefühl im Menschen, das verbal nur schwer auszudrücken ist. Wachter widerstrebt es diese Gefühle und Stimmungen auch die Verbindung, die zwischen den Menschen entsteht, zu konkretisieren, zu zerreden. Er vergleicht sie mit dem stummen Einverständnis und Gleichklang der Musiker beim gemeinsamen Improvisieren.

Das nicht konkret Fassbare eröffnet sich am ehesten dem erinnerten Erleben des individuellen Betrachters.

Seine suggestiv magische Wirkung erreicht der Maler durch den Kontrast von Lichtdurchflutetem Raum und dunklem Schatten, der ganze Partien der Szenerie verschluckt.

Eine deskriptive Annäherung an die Arbeiten Wachters verdeutlicht zunächst die unausgesprochenen Bezüge der Bildfiguren untereinander. Fast nie sind sie vordergründig durch Blickkontakte miteinander verbunden und nur selten nehmen sie durch eine Berührung miteinander körperlich Kontakt auf. Zumeist erscheinen sie nur durch ihre Anordnung im Bildraum aufeinander bezogen. Sie stehen in Gruppen nah beieinander, hintereinander oder um einen Mittelpunkt gruppiert. Einzelfiguren erscheinen isoliert, mitunter ganzfigurig im Bild.

Wachters Bildfiguren verstellen nicht selten den Blick in den Hintergrund. In einigen Fällen suchen sie den Blickkontakt mit dem Betrachter, adressieren ihn, häufiger jedoch richten sie ihre Blicke in die Tiefe des Bildraums. Rückenfiguren erregen zugleich die Neugier schließen die innerbildliche Welt aber auch gegenüber dem Betrachter ab.

Regina M. Fischer M.A.

Andreas Wachter (*1951, Chemnitz) studierte von 1974 – 1980 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Rink und Volker Stelzmann. Er zählt heute neben Neo Rauch zu den bedeutendsten Vertretern der Leipziger Schule seiner Generation. Wachters Arbeiten sind unter Anderem im Museum der Bildenden Künste Leipzig, der Nationalgalerie Posen oder dem Puschkin Museum Moskau vertreten.

Es erscheint ein Katalog

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Andreas Wachter: Ins Weite
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