press release only in german

Andy Warhol zählt zu den einflussreichsten und zugleich schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Seit den frühen 60er Jahren gilt er als eine Ikone der Pop Art. Doch abgesehen von seinen weithin bekannten Adaptionen der Porträts von Marilyn Monroe oder Elvis Presley schuf er ab 1972 zahlreiche, künstlerisch ambitionierte Werke, die der Öffentlichkeit bisher nur selten präsentiert wurden.

Damit bietet die Ausstellung zum „Spätwerk“ mit über 100 Gemälden, einer Vielzahl von bisher unveröffentlichten Photos, Videos und Filmen erstmalig die Gelegenheit, die letzen 15 Jahre von Andy Warhols Schaffen in seinem ganzen Facettenreichtum zu erkunden. Dabei ermöglichen gerade die zahlreichen Leihgaben aus dem Andy Warhol Museum in Pittsburgh Warhols mediale Vielfalt sowie sein Interesse für abstrakte Malerei zu entdecken. Im Anschluss an Düsseldorf wird die Ausstellung in Vaduz im Kunstmuseum Liechtenstein, in Stockholm in der Liljevachs Konsthall und in Lyon im Musée d´Art Contemporain de Lyon zu sehen sein.

Mit der Serie der Mao-Porträts von 1972 beginnt für Andy Warhol, nach einer mehrfach erfolgten Proklamation von der Abkehr von der Malerei, eine intensive Auseinandersetzung mit diesem Medium. Sie ist zunächst gekennzeichnet von der Kombination des Siebdrucks mit einer im freien malerischen Gestus ausgeführten Textur und intensiver Farbigkeit. Gegen Ende der 70er Jahre geht Warhol mit den Arbeiten der Shadows und Oxidations dann erst-mals dazu über, Malerei als eine Meditation mit der Bildfläche zu verstehen. Durch die Farb-gebung und das beträchtliche Ausmaß der Werke gelingt es Warhol, die für seine Arbeiten typische Präsenz der Bilder trotz der Abstraktion für den Betrachter aufrechtzuerhal-ten und den Blick des Betrachters zu bannen. Genau diese den Betrachter ganz vereinnahmen-de Dominanz der Werke gilt auch für Warhols Reversals von Marilyn Monroe und Mona Lisa sowie den Werkgruppen der Camouflages und des Last Suppers. Durch ihre enorme Größe mit bis zu 10 Metern Länge bieten sie dem Besucher ein ganz besonderes visuelles Erlebnis. Dabei ermöglichen die Ausstellungssäle die Zusammenstellung eines einzigartigen Panoramas von großformatigen Gemälden. Auch für die Integration von Andy Warhols Wallpapers ist eine besondere Installation vorgesehen. Denn Warhol selbst inszenierte beispielsweise seine Serie der Toys vor dem Hintergrund seiner Tapete mit dem silbernen Fischmotiv, um eine ganz spezielle Optik zu erzielen. Zudem wird die Ausstellung als Weltneuheit die von Andy Warhol entworfene aber bisher nicht produzierte Wallpaper Washington Monument zeigen. Insgesamt ergänzen und vertiefen die späten Gemälde Warhols kontinuierliche Auseinander-setzung mit der Vergänglichkeit der Schönheit und der Gegenwart des Todes. Diese großen Themen gehen über die frühere Betrachtung seiner Arbeit als reines Pop-Phänomen hinaus.

Neben zahlreichen Innovationen in seiner Malerei erweitert und vertieft Andy Warhol auch sein künstlerisches Repertoire in den Medien Photographie, Video und Film. Erstmals präsentiert die Ausstellung eine Vielzahl seiner Kontaktabzüge, die einen intimen Einblick in das New York der 80er vermitteln und Andy Warhol einmal mehr in der Rolle des „Social Observers“ zeigen. Auch seine für das Fernsehen produzierten Videos geben Aufschluss über seinen persönlichen Fokus auf gesellschaftliche Ereignisse und Trends. Darüber hinaus spiegelt die Ausstellung anhand seiner späten Filme wie L´Amour, Women in Revolt oder Heat seine immerwiederkehrende Auseinandersetzung mit dem Thema der geschlechtsspezifischen Rollenbilder.

Als weiteren autobiographischen Aspekt bindet die Ausstellung Andy Warhols Bücher und Interviews mit ein. Vor allem die auf Gesprächen mit Pat Hackett basierenden „Diaries“ ermöglichen für den Zeitraum der letzten Dekade des Lebens von Andy Warhol einen authentischen Eindruck. Dafür ergänzen die Unterhaltungen, die Andy Warhol selbst mit diversen Künstlern und Celebrities für seine Zeitschrift „Interview“ geführt hat, das Spektrum der Auseinandersetzung mit seiner unmittelbaren Umgebung und runden damit das Bild unseres Verständnisses von ihm als den allgegenwärtigen „Recording Angel“ seiner Zeit ab Katalog Zur Ausstellung erscheint im Prestel-Verlag ein dreibändiger Katalog (Preis 39,90 Euro) in mehreren Sprachen und eine im gleichen Verlag erscheinende Publikation „Andy Warhol für Kinder“ in deutscher sowie englischer Sprache. Pressetext

only in german

Andy Warhol - The Late Work
über 100 Gemälde, eine Vielzahl von bisher unveröffentlichten Fotos, Videos und Filmen aus den 15 letzten Schaffensjahren

Stationen
14.2.04 - 31.5.04 Museum Kunst Palast, Düsseldorf
13.6.04 - 12.9.04 Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
2.10.04 - 9.1.05 Liljevalchs Konsthall Stockholm
18.1.05 - 8.5.05 Musée d´Art Contemporain, Lyon