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Unter dem Titel „Heute ist Vergangenheit" zeigt die Gesellschaft der Freunde junger Kunst vom 19. Juli bis zum 30. August eine umfangreiche Ausstellung der Fotokünstlerin Anett Stuth. Gezeigt werden sinnliche Stillleben und Innenräume, die die Künstlerin zu mehrschichtigen Foto-Collagen verdichtet. Die Ausstellung wird am Sonntag, 19. Juli um 11.00 Uhr eröffnet. Es spricht die Kunst-Journalistin Michaela Nolte.

In der Kunstszene wird Leipzig in erster Linie mit Malerei in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist der Standort auch schon immer eine wichtige Ausbildungsstätte für Fotokünstler gewesen – bereits zu DDR-Zeiten. Im Ausstellungsbetrieb allerdings wird das erst in jüngster Zeit wahrgenommen. Die 1965 in Leipzig geborene Anett Stuth studierte zunächst Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Fischer, später dann bei Timm Rautert, dessen Meisterschülerin sie ist. Beide sind international angesehene Künstler von hoher Reputation. So widmet gegen Jahresende die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Arno Fischer eine breit angelegte Werkschau. Anett Stuth hat Leipzig inzwischen verlassen und lebt in Berlin sowie Meisenthal (Frankreich). Ihr in Leipzig erworbenes Können hat der Künstlerin selbst eine eigenständige künstlerische Biografie ermöglicht, geprägt von Einzel- und Gruppenausstellungen quer durch Deutschland und im benachbarten Ausland.

In sehr großen und kleineren Bildformaten fügt die Künstlerin Fotos verschiedener Örtlichkeiten zusammen. Dabei wechselt sie aber nicht nur die räumliche Ebene sondern auch die zeitliche. Meisterhaft inszeniert sie dabei Wirklichkeit und gaukelt dem Betrachter vor, etwas zu sehen, was es so nicht gibt. Der von Anett Stuth gewählte Titel der Ausstellung „Heute ist Vergangenheit" nimmt auf dieses teilweise surreale Spiel mit Raum und Zeit bezug. Auch Elemente aus Malerei, Film und Werbung werden miteinander kombiniert. Diese „Bild im Bild" Arbeiten entstehen nicht wie bei Collagen üblich durch das Verkleben einzelner Bildelemente, sondern durch das Bearbeiten der Fotographien am Computer. Ausgeführt werden sie dann als fotographische Farbkopie im aufwendigen Cibachromeverfahren, bei dem dann Bild- und Diapositivmaterial mit Acrylglas dauerhaft verbunden wird.

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Anett Stuth
Heute ist Vergangenheit. FOTOGRAPHIE