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Angelika Kauffmann. Unbekannte Schätze aus Vorarlberger Privatsammlungen
16.06.2019 - 03.11.2019

Angelika Kauffmann (1741 in Chur –1807 in Rom) war eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 18. Jahrhunderts – von Goethe und Herder verehrt und bewundert, sogar Königinnen und Kaiser zählten zu ihren Auftraggebern. Die gebildete und sprachbegabte Malerin durchlief eine beispiellose Karriere. Sie war bereits zu Lebzeiten ein Mythos und gilt als erste Künstlerin von europäischem Rang.

Kauffmann war ein Wunderkind und wagte nach ihrer Ausbildungsreise durch Italien den Sprung nach London, wo sie sich einen lukrativen Kreis von Auftraggbern aufbaute. Protegiert vom englischen Hof setzte sie sich bald in der britischen Kunstszene als innovative Historienmalerin und gefragte Porträtistin durch. 1782 eröffnete die Künstlerin eines der bestbesuchten Ateliers ihrer Zeit in Rom. Angehörige der Hocharistokratie und des Adels, aber auch Bürgerliche und Geistliche überhäuften sie mit Aufträgen. Ihr ungewöhnlicher Aufstieg aber begann in Vorarlberg, der Heimat ihres Vaters, der sie sich zeitlebens verbunden fühlte. Dort werden bis heute Werke von Kauffmann gesammelt. Rund 30 Vorarlberger Privatsammlerinnen und -sammler zeigen – manche von ihnen zum ersten Mal – ihre Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken der berühmten Künstlerin. Zudem ist es der Kuratorin Bettina Baumgärtel gelungen, verschollen geglaubte Bilder in Vorarlberg wieder aufzuspüren. Hochkarätige Leihgaben aus dem Kunsthaus Zürich, der Gemäldegalerie in Berlin oder dem Victoria and Albert Museum in London ergänzen die Schau.

In der zweiteiligen Sommerausstellung im vorarlberg museum in Bregenz und im Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg werden rund 160 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, Skulpturen, Lebens-dokumente und illustrierte Bücher präsentiert. Wie wur-de Kauffmann zur Meisterin der Radierkunst? Welches Frauenbild prägte sie mit ihrer Kunst? Warum stieg sie in London zur Lieblingskünstlerin der High Society auf? Diesen und weiteren Fragen spürt die Bregenzer Ausstellung in acht Kapiteln nach. In Schwarzenberg, dem Heimatort ihres Vaters und ersten Lehrers, treffen einzigartige Frühwerke auf meister-hafte Spätwerke. Sie spannen den Bogen zur Schwarzenberger Pfarrkirche, wo Fresken des jungen Talents und das Altarbild der reifen Meisterin aufeinandertreffen.

Die Ausstellung ist eine Kooperation der beiden Vorarlberger Museen mit dem UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen-Anhalt und dem Angelika Kauffmann Research Project (AKRP).