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Das O.K Centrum für Gegenwartskunst zeigt eine große Einzelausstellung der 1974 geborenen norwegischen Künstlerin Anna Gudmundsdottir. Entsprechend dem Ziel des O.K jungen, noch weniger bekannteren KünstlerInnen vor Ort die Entwicklung und Präsentation einer neuen Arbeit zu ermöglichen, entwickelt Anna Gudmundsdottir als Artist in Residence im O.K eine raumgreifende Installation mit Wandmalereien

Mit ihrer Malerei ist Anna Gudmundsdottir auf der letzten manifesta in Frankfurt 2002 mit einer großen Wandarbeit im Städel Institut aufgefallen. Auf schweinehautfarbenem Untergrund zogen sich unter dem Titel "Put the system in your box - Pick it up - Eat it - Get sick, Find another system in your box - Run away from it - Get sick, Find some new places to put your dick - Eat it - Get sick, CONGRATULATION!" in einander verschränkte Bildmotive über mehrere Räume.

In ihrer Arbeitsweise übersetzt Anna Gudmundsdottir, collageartig verwoben, vorgefundenes Bildmaterial in eine sich über mehrere hundert Quadratmeter erstreckende malerische Gesamtinszenierung. Die Bildmotive, vorrangig aus historischen Enzyklopädien entnommene Illustrationen, kombiniert sie mit eigener Malerei zu einer neuen Bildwelt. Unabhängig vom ursprünglichen Zusammenhang werden Bilder als Repräsentationen bestimmter historischer Situationen in der Neumontage einem Bedeutungswandel unterworfen. Durch die Übersetzung mittels Sprühtechnik und linearem Farbauftrag entsteht zusätzlich zum Verlust des Kontexts eine Nivellierung der ursprünglichen Techniken (Stich, Zeichnung, Fotografie), wobei der gesamte Raum zur Bildfläche und Leinwand wird.

Im O.K wird Gudmundsdottir die unterschiedlichen Räume des Erdgeschosses nutzen um verschiedene Schwerpunkte einer Gesamterzählung schaffen, die auch formal akzentuiert werden. Die Spraytechnik in Anlehnung an Graffiti und Tagging wird als ästhetisch raue Sprache eingesetzt, die wiederum von anderen malerischen Schichten überlagert das Fragmentarische der Erzählung betont.

Unter dem Titel "The offer no one can refuse, only because the majority was invented" geht es ihr um einen möglichen Umgang mit dem System Wissen. Eine Materialsammlung von 400-500 Bildern fungiert dabei als Bildarchiv und Ausgangspunkt. Enzyklopädien als methodische Ausformungen eines kanonisierten Wissensbegriffs stehen für einen möglichen Umgang mit der Geschichte. In einer solchen historischen Bestandsaufnahme wird die Konnotation des historischen Materials und das Verstehen desselben vorgegeben. Das Herauslösen aus einem „sinnvollen“ Zusammenhang geht auch mit der Idee einher, etwas zu verwenden, das aus heutiger Sicht eigentlich nicht mehr, oder nur in bestimmtem Kontext gebraucht wird. Dem intendierten „missverständlichen“ Umgang mit historischen Motiven und Erzählweisen entspricht auch seine Umsetzung im traditionellen Medium der Malerei. In der von Anna Gudmundsdottir geschaffenen sinnlichen Bilderwelt entsteht eine individuelle Enzyklopädie mit offenen möglichen Bedeutungskonstellationen.

Anna Marie Sigmond Gudmundsdottir

Geboren 03.01.1974, Reykjavik/Island. Lebt und arbeitet in Oslo/Norwegen.

Ausbildung: 1994-2000, Vestlandets Kunstakademi. Bergen /Norwegen.

1996-1997, Mindlistaskolan i Reykjavik/Island. 1992-1994, Kunstskolen i Rogaland. Stavanger /Norwegen.

Einzelausstellungen:

2002: "Sørlandets Kunstmuseum" Kristiansand. Norwegen. Møt@HelligeLaura.HongKong 2000: "Gallery: Døgnfluen" Bergen/ Norwegen. One way vision 1 2000: "Gallery :By the way" Bergen/ Norwegen. Looking for Stella. 1999: "Gallery: U.S.F" Bergen/ Norwegen. Dirt Devil. 1999: "First Marine Hotel" Bergen/ Norwegen.(Hotel-project). One man room. 1994-96."Grieg Concert Hall" Bergen/ Norwegen. 17, nigth conserts. Grand piano.

Group shows:

2002: Nuart festival. Stavanger Norwegen. "Mann med kone på vei til aftenkonsert i Rauland" 2002: Gallery nr.9. Oslo: Norwegen. "Kalbeste Del tandrompercom" 2002: Uks Gallery. Oslo. Norwegen. "Simsalabim" 2002: Manifesta 4 (Städel Museum) Frankfurt. "One way vision screen" (Pink Pig) 2001: "UKS.biennalen of Norwegen " Oslo/ Norwegen. One way vision 2 2000: "American Fine Art" New York. Coal By Any Other Name. 2000: "Bergen kunstmuseum"(The autumnal exhibition of Norway) One Way Vision 2. 1999: "Arfestival in Lofoten, Neste Stopp", Norwegen. "The world strongest social client" 1999: "Gallery: Kunstnernes hus" Oslo (The autumnal exhibition of Norwegen). Hunters. 1999: "Bergen kunstforening" Bergen/ Norwegen. Brain, Mind And Misbehaviour. 1997: "Rogaland kunstforening" Diagnose" Stavanger/ Norwegen. G101-G102 J104-J110

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