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Die Eröffnung findet am Mittwoch, 6. August 2008 um 20.00 Uhr mit einführenden Worten von Prof. Dr. Barbara Wally statt. Die Künstlerin wird anwesend sein.

Mit der Ausstellung "In the Middle of the Way" setzt die Galerie Eboran ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg fort und präsentiert traditionell das Werk einer Lehrenden: Anna Konik.

Anna Konik ist in Salzburg keine Unbekannte, war sie doch u.a. als artist in residence von Leube im Jahr 2003 und konnte dort gemeinsam mit Krzysztof M. Bednarski ihr Werk präsentieren.

Die Galerie Eboran zeigt mit "In the Middle of the Way" eine der wichtigsten Werkgruppen der polnischen Künstlerin, das sich als work in progress versteht und bis dato aus 8 Teilen besteht: Sie ist eine Serie von Dokumentarfilmen, denen je ein Untertitel – der Name der Stadt, in dem der gedreht wurde: Warschau, Berlin, Moskau, Cleveland und Dobrodzien - zugeordnet ist. In jeder dieser Städte wählte die Künstlerin eine/n Fremde/n aus, der/die, am "Rande der Gesellschaft" leben. Konik beschäftigt sich in der komplexen Arbeit mit einer erweiterten Bedeutung von Obdachlosigkeit, welche nicht nur im Sinne einer gesellschaftlichen Kategorie, sondern eher als spezifische Geisteshaltung verstanden werden kann. Jeder Film ist eine Geschichte über eine Begegnung Anna Koniks mit einem Fremden in einer fremden Stadt. Zugleich ist jeder dieser Filme eine Penetration der Ränder der Existenz – die Protagonisten dieser Filme sind die Führer der Künstlerin in diese peripheren Gebiete.

Projekt mit Thaddeus: Warschau 2001, (00:09:57:15 Min.) Projekt mit Hermann: Berlin 2002, (00:09:27:22 Min.) Projekt mit Svetlana: Moskau 2005, (00:14:42:08 Min.) Projekt mit ....: Cleveland 2005, (00:13:21:00 Min) Projekt mit Gerald: Youghal 2006, (00:10:28:00 Min.) Projekt mit Hans-Dieter/Augustin Story: Wien 2006, (00:13:11:00 Min.) Projekt mit Jenny und Pele, Zürich 2007, (00:11:14:00 Min.) Nachtrag - Projekt mit Anna: Dobrodzien – Warschau – Berlin 2005, (00:06:51:01 Min.)

… Am einfachsten wäre es, In the Middle of the Way eine Serie von Dokumentarfilmen zu nennen. Jeder von ihnen hat einen Untertitel – den Namen der Stadt, in dem der gedreht wurde: Warschau, Berlin, Moskau, Cleveland und Dobrodzien. In jeder dieser Städte wählte die Künstlerin eine/n Fremde/n aus, die Anderen. Sie sucht unter jenen Menschen nach ihnen, die, wie es beschönt genannt wird, am Rande der Gesellschaft fungieren. Daher sind die Koniks Protagonisten Menschen, die auf der Straße leben. Man könnte sie obdachlos nennen, obwohl manche von ihnen in Wahrheit eine Behausung besitzen. Andere könnten zweifelsohne ein Dach über dem Kopf haben, wenn sie das nur wollten oder – um präziser zu sein – wenn sie fähig wären, ein Heim zu haben. Wir beschäftigen uns hier mit einer erweiterten Bedeutung von Obdachlosigkeit, welche nicht nur im Sinne einer gesellschaftlichen Kategorie, sondern eher als spezifische Geisteshaltung verstanden werden kann. Obdachlosigkeit kann in diesem Zusammenhang als Nichtanteilnahme an einem gemeinschaftlich akzeptierten Lebensmodell verstanden werden, als Nicht-Mitgliedschaft, als Entfremdung. In manchen Fällen ist es ein Ausschließen, in anderen die Flucht aus dem Stand der normalen Bürger. Jeder Film ist eine Geschichte über eine Begegnung Anna Koniks mit einem Fremden in einer fremden Stadt. Zugleich ist jeder dieser Filme eine Penetration der Ränder der Existenz – die Protagonisten dieser Filme sind die Führer der Künstlerin in diese peripheren Gebiete…

(Stach Szablowski, Text publiziert im Katalog zur Gruppenausstellung Approaching the Other, Observation and Intervention– Xth Biennial Exhibition of Art “In view of Values” Gallery of Contemporary Art, Office of Artistic Exhibitions, Katowice, Polen, 2006, Stanislaw Ruksza, Hg.)

... Zeit und Raum waren die Basis für die Videoinstallation In the Middle of the Way von Anna Konik. Die Arbeit kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden, obwohl der Titel das konstante Leben auf der Straße, das Reisen zwischen zwei Destinationen suggeriert. Die Reise wurde durch die Zeit und die Distanz im Raum strikt definiert. Die Definition der Distanz und der Reisedauer hängt von der Identifikation des Abreise- und Ankunftsortes ab. Es muss jedoch bedacht werden, dass Anna Konik die Existenz dieser Orte unterminiert...

(Andrea Domesle)