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Annahme erwünscht – Die Idee einer offenen Gesellschaft: Künstlerische Netzwerke im Kontext des Archivs Kees Franke
Ausstellung des Zentrums für Künstlerpublikationen
15.09.2017 – 07.01.2018
Eröffnung: Donnerstag 14. September 2017, um 19 Uhr

Der Philosoph Karl Propper fordert 1945 eine offene Gesellschaft, „in der man frei atmen kann, frei denken kann, in der ein jeder Mensch seinen Wert hat, und, in der die Gesell-schaft keine überflüssigen Zwänge über die Menschen ausübt.“

In den 1960 und 1970er Jahren begann eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern Kunstwerke u.a. in Form von Künstlerbüchern, Zeitschriften, Zei-tungen, kleinen vervielfältigten Objek-ten, Postkarten, grafischen Plakaten und Audio-Kassetten zu schaffen und zu ver-breiten. Sie wurden zu kleinen Preisen verkauft oder international mit Künst-lerkolleg/innen über alle politischen Grenzen von Osteuropa bis Lateinameri-ka getauscht. Über die Post bildete sich so ein internationales Netzwerk über das Künstler/innen mit ihren Werken der offiziellen Zensur entgehen konnten, es entstand die sogenannte Mail Art. Jeder konnte sich beteiligen, niemand wurde ausgeschlossen, es gab keine Jurys und keine Zensur. Gesellschaftliche Visionen im Sinne Karl Proppers manifestier-ten sich in der Enthierarchisierung und Demokratisierung der Kunst.

Die Ausstellung präsentiert Werke, die direkt oder indirekt demokratische Werte, Toleranz und Zusammenhalt thematisieren. Zu sehen sind sowohl Arbeiten einzelner Künst-ler/innen, beispielsweise von Paveł Petasz und Wolfgang Tillmanns, als auch kooperative Mail Art-Projekte mit Beteiligung von Künstler/innen weltweit.

Einladungen zu Projektbeteiligungen, Plakate, Postkarten, Grafiken und Adresslisten der Künstler/innen aus dem Ar-chiv des niederländischen Künstlers Kees Franke, der in diesem Jahr 65 Jahre alt geworden wäre, werden ergänzt durch Werke aus anderen Archiven im Zentrum für Künst-lerpublikationen, um so künstlerische Vernetzung darzu-stellen.