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Eine überbordende Menge von Werbebildern überschwemmt unser Gehirn alltäglich. Lust am Kauf, Ekel über die verschwenderisch-vergängliche Überfülle sind Pole zwischen denen sich ein barockes Lebensgefühl in unserem Alltag entspannt - zumindest im Supermarkt. Galerie Kurt im Hirsch

Anne Dettmer und Line Wasner stellen sich der Faszination der lockenden Bilder. Beide aber sind Künstlerinnen, für deren Werk Reduktion ein entscheidendes Prinzip ist: Die innere Form der Dinge freizulegen.

Anne Dettmer erkennt klare Formen hinter den Bildern von Discounterkatalogen und nagelt ihre Umrisse großflächig auf Tableaus. Dazwischen spannen sich waagrechte Gummibänder, es entstehen abstrahierte Formen in wohltuender Einfarbigkeit. Fragmente aus Faltblättchen werden zu edlen Kompositionen in kühler Eleganz. Die Arbeiten verschleiern ihren Ursprung in der Massenproduktion - Kunst ist, bei aller möglichen Reproduktion, hier einzigartig. Galerie Kurt im Hirsch

Auch Line Wasner arbeitet mit Kauf-mich-Bildern - aber die Motive ihrer Linolschnitte sind durch Übermalungen verfremdet, Eisbecher sind schwellende Form, keine Werbung mehr. Ihre zeichnerischen Gemälde in Acryl zeigen Lust und Opfer in der Welt der Waren, sie beobachten den Seelenzustand des Konsumenten, und bemerken auch die tänzerische Eleganz eines Einkaufswagens. Eine die Sinne beruhigende und anregende Ausstellung, zum Nachsinnen über die Käuflichkeit des Glücks und die Notwendigkeit der Frage: Welche Bilder brauche ich?

www.linewasner.de

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Anne Dettmer - Line Wasner
Konsumschmerz und Discounterglück