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Tuttlingen. Die Galerie der Stadt Tuttlingen zeigt ab 15. Februar die Ausstellung Schattengewächse – Malerei und Zeichnung von Annette Besgen.

Was einen Schatten wirft, muss auch tatsächlich existieren. Insofern sind die Bilder der Siegener Malerin Annette Besgen realistisch, denn Schatten sind ihr Sujet. Ihre Motive findet Annette Besgen in historischen und modernen Straßenzügen ebenso wie in Industriegebieten von Paris, Rom oder New York. Es handelt sich um Städteporträts ungewöhnlicher Art, ganz ohne Eiffelturm und Freiheitsstatue. Das Charakteristische dieser Städte äußert sich vielmehr in den Silhouetten der Ornamente gusseiserner Zäune und geometrischer Brückenkonstruktionen, deren Regelmäßigkeit bisweilen von wild wuchernden Blättern durchbrochen wird. Und sind nicht auch die runden Türme der Fabrikareale, auf deren Oberflächen die Umgebung Schattenspiele veranstaltet, ebenso ortsspezifisch? Die meisten Details blendet die Künstlerin aus: Auf ihren Gemälden sieht man kein Auto; die Straßen sind menschenleer. Und doch gelingt es der Künstlerin in erstaunlicher Weise, dem Betrachter die Orientierung zu ermöglichen.

Die Schatten verwendet die Künstlerin einerseits zur Flächenstrukturierung, andererseits sind sie perspektivisch angelegt, so dass sich ein Wechsel zwischen abstrakter Darstellung und räumlicher Illusion ergibt. Diese Malerei besticht sowohl durch ihre Klarheit und Konzentration, als auch durch ihre Opulenz, die nach monumentalen, über zwei Meter messenden Formaten verlangt.

Das Skizzenbuch der Künstlerin besteht aus einer großen Sammlung von Fotografien, die ihr als Basis für ihre Motivsuche dienen. Sie hält einen kurzen Moment fest, währenddessen Licht und Schatten phantasievolle Gebilde auf die unterschiedlichsten Oberflächen gezaubert haben. Thematisiert wird hier die Realität der Fotografie und des fotografierten Ortes sowie die Wirklichkeit der Malerei selbst.

Die Schattenformen verraten nicht nur die Herkunft der Motive aus historischen Parks, Straßenzügen, Metrostationen und Industriegegenden, sondern wecken auch Fragen nach der Geschichte dieser Orte.

Nach dem Malereistudium an der Universität Gesamthochschule Siegen war Annette Besgen mit Stipendien unter anderem in New York und Omaha, Nebraska. Ihre Ausstellungen führten sie von Aachen über Wuppertal bis nach Leipzig und Basel.

Zur Eröffnung der Ausstellung in der Galerie der Stadt Tuttlingen begrüßt Erster Bürgermeister Emil Buschle, Galerieleiterin Marjatta Hölz führt in die Ausstellung ein.

Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, 15. Februar, um um 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 30. März. Eine öffentliche Führung ist am Dienstag, 4. März, um 18 Uhr.

Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.

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Stadtportraits im Schattenspiel
Annette Besgen in der Galerie der Stadt Tuttlingen