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Anton Henning (*1964) stellt seine Ausstellung in der Wohnmaschine unter den Titel RETOUR DE LA CONFÉRENCE, eine Anspielung auf ein zerstörtes Gemälde Gustave Courbets aus dem Jahr 1863. Zeitgleich präsentiert Galerie Arndt & Partner, Berlin die Ausstellung 27 ÜBERWIEGEND RECHT GELUNGENE SKULPTUREN von Anton Henning. Der in Berlin geborene Maler ist bereits zum sechsten Mal mit einer Soloshow in der Wohnmaschine vertreten und war allein in diesem Jahr mit den Einzelausstellungen SANDPIPERS, LIZARDS & HISTORY bei Haunch of Venison, London und dem FRANKFURTER SALON im MMK, Frankfurt am Main sowie in zahlreichen Gruppenausstellungen, u.a. BLUMENSTÜCK – KÜNSTLERS GLÜCK im Museum Morsbroich, Leverkusen, (MY PRIVATE) HEROES im Museum MARTa Herford, ERGRIFFENHEIT im Kunstmuseum Luzern (bis 13. November 2005) und SCHÖNHEIT DER MALEREI im Haus Coburg, Delmenhorst (bis 23. Oktober 2005) zu sehen.

Mit den aktuellen Parallelausstellungen in Berlin führt Anton Henning seine Auseinandersetzung mit den Themen Malerei, Raum und Kunstgeschichte konsequent weiter. Zum einen bedient er sich dabei aus dem kunstgeschichtlichen Bildrepertoire, indem er für seine Gemälde Anleihen bei Größen der europäischen Malereigeschichte macht. Dabei schreibt er der Leinwand als eigentlichem Bildträger jedoch eine neue Rolle zu und befragt die Autonomie des Gemäldes, wie schon zuvor in seinen raumfüllenden Installationen, etwa dem FRANKFURTER SALON, der derzeit im Rahmen der „Dornbracht Installation Projects“ im MMK in Frankfurt am Main zu sehen ist.

Entgegen Hennings Interpretation des „Salons“ als bürgerlichem Ausstellungs- und Aufenthaltsraum wird in den beiden Ausstellungen in Berlin eine Art Umkehrung inszeniert. Während sich der Betrachter durch die Interieurs der „Salons“ bewegte, umgeben von Malerei, die den dreidimensionalen Raum erobert, wird das flächige Gemälde nun zur Skulptur, die sich um ihre eigene Achse dreht. Die neuen kubischen Bild-Objekte, von Henning QUADRINOM betitelt, erzeugen - auf Sockel gestellt, gerahmt und sich selbst beleuchtend - eine eigene Raumatmosphäre und verschieben die Grenzen zwischen Interieur und Inventar. Sie laden zum Umrunden ein und lassen sich um sich selbst drehen, wobei sich immer wieder neue Sichtachsen auf das nächste Bild, die dahinterliegende Wand oder den umgebenden Raum ergeben und somit auch dessen Hinterfragung zum Thema wird.

Durch die „konventionelle“ Präsentation und das auf den ersten Blick willkürliche Bedienen unterschiedlicher Bildgenres und -sprachen auf der einen Seite sowie ironische (Selbst-) Überhöhung auf der anderen Seite, gelingt es Anton Henning einmal mehr, sich und seine Kunst einer vorschnellen Zuordnung zu einer postmodernen Zeitgenossenschaft zu entziehen.

Im Herbst werden Werke von Anton Henning in den Einzelausstellungen OKTOGON FÜR HERFORD vom 29. Oktober bis 8. Januar 2006 im MARTa Herford und 31 APOTHEOTISCHE ANTIPHRASEN FÜR HAUS ESTERS vom 30. Oktober bis 14. Januar 2006 im Museum Haus Esters in Krefeld zu sehen sein.

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Anton Henning "Retour de la conference"