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Einige bisher nie gezeigte und verschollen geglaubte Gemälde des bekannten Kölner Malers Anton Räderscheidt (1892-1970) zeigt die Kölner Kunsthandlung Osper in ihrer neuen Ausstellung. Hinzu kommen Schwarzweiß-Photographien von Räderscheidts damaliger Lebensgefährtin Ilse Salberg (1901-1947). Die Original-abzüge aus den 30er Jahren wurden völlig überraschend erst vor wenigen Jahren gefunden und zeigen eine eigenständige emanzipierte Perspektive, geschult durch die Einflüsse der Bauhausphotographie und dem Umfeld des Surrealismus, dem die Künstlerin Ilse Salberg ihrerseits begegnete.

Insgesamt werden rund 20 Gemälde, darunter auch Bilder aus Räderscheidts Werkzyklus „Les Monstres“, und 30 Photographien gezeigt, die in dieser Zusammen-stellung erstmals dem Publikum präsentiert werden. Die Kunsthandlung Osper hat es sich seit über 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, die Kunst Anton Räderscheidts, die sie im Nachlass verwaltet, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die aktuelle Ausstellung zeigt die hohe Qualität der Arbeiten des großen Kölner Malers und stellt die Arbeiten seiner Exilzeit in den Fokus. Denn Räderscheidt und Salberg waren durch die politischen Veränderungen im Deutschland der Hitlerzeit gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Anton Räderscheidt als entarteter Künstler, Ilse Salberg als Jüdin. Beide verbrachten gemeinsam die Jahre des Exils (1936 – 1947) in England und Frankreich und bis zu Ilse Salbergs Tod in der Schweiz.

Beide Künstler überwanden nicht nur physisch Grenzen – auch in ihrer Kunst wurden sie zu Grenzgängern zwischen Flucht und Neubeginn. Räderscheidt fand zu neuen Formulierungen in der Malerei, Ilse Salberg in der Photographie.

Mit der Publikation eines umfassenden Kataloges wird die Kunsthandlung Osper der Bedeutung dieser außergewöhnlichen Ausstellung gerecht und nimmt zugleich eine erste wissenschaftliche Aufarbeitung der Photographien Ilse Salbergs vor. Hierfür konnte Anne Ganteführer-Trier, Expertin für Photographie am Auktionshaus van Ham gewonnen werden. Eine intensive wissenschaftliche Vertiefung der Exilkunst von Anton Räderscheidt bietet der Textbeitrag von Prof. Dr. Günter Herzog, Dozent der Universität zu Köln und versierter Kenner des Werkes Anton Räderscheidts.

Anton Räderscheidt – Malerei Ilse Salberg – Photographie Grenzgänger – Flucht und Neubeginn – 1936-1947

Die Ausstellung wird am Freitag, den 24. April, von 18:30 bis 21:00 Uhr eröffnet und ist bis zum 16. Mai 2009 in der Kunsthandlung Osper, Pfeilstraße 29, 50672 Köln zu sehen.

Zur Begrüßung am Freitag spricht um 19:00 Uhr Prof. Dr. Günter Herzog.

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Anton Räderscheidt
Grenzgänger - Flucht und Neubeginn - 1936 -1947
Kunsthandlung Osper, Köln