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Ab August zeigt das Museum Schloss Moyland eine große Schau des katalanischen Künstlers Antoni Tàpies. Der 1923 in Barcelona geborene Künstler kommt im Alter von elf Jahren mit bildender Kunst in Berührung. Bereits zu dieser Zeit fängt auch, mit Hilfe der Bibliothek seines Vaters, seine vielseitige Beschäftigung mit Literatur an. Während des spanischen Bürgerkrieges beginnt er zu malen und zu zeichnen. Ab 1940 vertieft sich sein vielseitiges kulturelles Interesse durch die Beschäftigung mit Literatur und Musik der Romantik und der Moderne. Nach einer intensiven Ausein-andersetzung mit dem Surrealismus um 1950 findet er zu seinem eigenen Stil: eine bis heute nicht ablassende Auseinandersetzung mit philosophischen, religiösen und esoterischen Fragen, die sich in Werken ausdrückt, in denen er unterschiedlichste Arbeitsmaterialien als Träger von Zeichen einsetzt. Die Verwendung mehrerer Zeichen erinnert an das Werk von Joseph Beuys, aber anders als dieser entwickelt Tàpies mit seinen Ecken, Kreuzen und Linien auf Holz oder in Gips keine Kunsttheorie und eine Utopie für eine bessere Welt, sondern der katalanische Künstler vollzieht in seinen Werken ein freies, völlig undogmatisches Denken über die metaphysischen Dimensionen menschlichen Lebens. In den Materialbildern der letzten Jahrzehnte, die in Mischtechnik auf Holz ausgeführt und oft mehrere Quadratmeter groß sind, entwirft er Sinnbilder für Momentaufnahmen dieses Denkens.

Die letzte große Tàpies-Retrospektive wurde 2000 im Haus der Kunst in München gezeigt. In der Übersichtsschau im Museum Schloss Moyland werden jüngere, großformatige, teils aus mehreren Elementen zusammengesetzte Gemälde des berühmten katalanischen Meisters aus den Jahren seit 1986 zu sehen sein. Eine Reihe von Druckgrafiken sowie plastischer Arbeiten begleitet diese Werke.

Künstlerische Leitung: Die Organisation dieser Ausstellung übernimmt Ron Manheim, Kunsthistoriker, Kurator und stellvertretender Künstlerischer Direktor der Stiftung Museum Schloss Moyland.

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Antoni Tàpies
Zeichen und Materie
Kurator: Ron Manheim