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Apropos Visionär. Der Fotograf Horst H. Baumann

6.11.2022 – 29.5.2023

ZEPHYR zu Gast im neuen Museum Peter & Traudl Engelhornhaus, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Retrospektive erinnert an das Werk des deutschen Fotografen Horst H. Baumann

Der Fotograf Horst H. Baumann (1934 – 2019) zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen. ZEPHYR – Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen erinnert ab dem 6. November 2022 im neuen Museum Peter & Traudl Engelhornhaus mit ausgewählten Fotografien aus seinem Lebenswerk unter dem Titel „Apropos Visionär. Der Fotograf Horst H. Baumann“ an den deutschen Fotokünstler. Vor allem seine Fotografien von Autorennen machten ihn berühmt. Dass er heute nur noch in Fotofachkreisen bekannt ist, mag vielleicht daran liegen, dass er sich in späteren Jahren nie der Musealisierung seiner Arbeit, sondern fast ausschließlich seiner Kunst gewidmet hat. Diese gilt es nun in der retrospektiven Ausstellung anhand größtenteils erstmals in der Öffentlichkeit präsentierten Fotografien zu entdecken. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch im Steidl Verlag.

Baumanns frühe Schwarzweiß-Fotografie zeichnet ein hohes Maß an Empathie und sein ehrliches Interesse an sozialen Themen aus. Markant wird sein Werk durch seine konsequente Suche nach einem eigenen Ausdruck in der Kamerakunst, nach einer Bildästhetik im Geist eines, wie man heute sagen würde, „subjektiven Dokumentarismus“. Noch aus dem vermeintlich banalsten Sujet wusste Baumann durch den gezielten Einsatz partieller Schärfe, durch kühne An- oder Ausschnitte, dynamische Perspektiven oder ein Spiel mit Vorder- und Hintergrund seine Art von Fotografie zu extrahieren. So überraschte und irritierte er immer wieder und wusste sich vom eher journalistischen Zugriff seiner Zeitgenossen abzusetzen. Hinzu kam sein frühes Interesse an der Farbe, die Baumann schnell als zusätzliche große künstlerische Herausforderung begriff, wofür er schon Mitte der 1960er Jahre internationale Anerkennung gewann. Ganz im Sinne von „New Color“ fotografierte Baumann nicht einfach farbig, er dachte die Farbe und nutzte sie als Stil- und Ausdrucksmittel. Am bekanntesten sind hier sicher seine Bilder aus der Formel 1 in den 1960er Jahren. Ganz neu zu entdecken sind seine freien Arbeiten, die seit den 1950er Jahren von Eleganz, Schönheit und Dynamik geprägt sind, die ihresgleichen suchen.