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Die Robert Morat | Galerie für Photographie präsentiert Arbeiten von Arno Fischer und Sibylle Bergemann.

Arno Fischer und Sibylle Bergemann, die beiden prominentesten Vertreter ostdeutscher Photographie, arbeiteten in den 60er, 70er und 80er Jahren in der ehemaligen DDR regelmäßig für die Redaktion der „Sibylle“. Die Zeitschrift trug den Untertitel „Zeitschrift für Mode und Kultur“ und war oft vergriffen, „gerade weil wir keine Parteipolitik gemacht haben. Oft haben wir Träume verkauft, wohl weil wir selbst geträumt haben“, sagt Arno Fischer später in einem Interview.

„Wir haben erst einmal die Puppenposen abgeschafft“, erzählt Fischer von den Anfängen in den frühen 60er Jahren. Unabhängig von den Entwicklungen im Westen, schufen er und Sibylle Bergemann für die „Sibylle“ eine eigenständige, ostdeutsche Modephotographie. Diese Photographie war immer gesellschaftsorientiert, aber nie politisch und sie war weit entfernt von jeder Exklusivität und Extravaganz. Die Models waren nicht „magere, hochgezüchtete, abweisende Frauen“, sondern oft Freundinnen oder Mädchen von der Straße, die den grauen DDR-Alltag hinter sich ließen: Fischer und Bergemann ließen ihre Models über Brücken laufen, photographierten sie am Ostseestrand oder auf dem Flughafenrollfeld vor abflugbereiten Flugzeugen – mit ihren Bildern verliehen sie den Träumen der Menschen Flügel.

Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl der wichtigsten Arbeiten für die „Sibylle“ sowie neuere Arbeiten und ist die erste gemeinsame Ausstellung des Ehepaares.

Arno Fischer, geboren 1927, gilt als Leitfigur der Photographie in der DDR und als einflussreicher Lehrer und Professor. Er lehrte an der HGB in Leipzig, der FH Dortmund und seit 2001 an der von ihm mit begründeten Schule FAS in Berlin. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen international präsentiert. 2000 wurde Fischer mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Sibylle Bergemann, geboren 1941, wurde mit ihrer lyrischen, sinnbildlichen Photographie zur „Grande Dame“ der DDR-Modefotografie. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen präsentiert und sind in wichtigen Sammlungen vertreten. 1990 war Sibylle Bergemann Gründungsmitglied der Agentur Ostkreuz, seit 1994 ist sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Die Robert Morat Galerie für Photographie und Buchhandlung in Hamburg bietet neben wechselnden Ausstellungen deutscher und internationaler Photographen ein ausgesuchtes Sortiment von Büchern und Zeitschriften zum Thema Photographie.

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