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Im Rahmen der Ars Electronica 2004 präsentiert das O.K Centrum für Gegenwartskunst OÖ die CyberArts 2004 – Prix Ars Electronica Exhibition.

Mehr als 3000 KünstlerInnen haben heuer ihre Werke beim 18. Prix Ars Electronica eingereicht. Von internationalen ExpertInnen-Jurys wurden die besten Arbeiten gewählt und in sechs Kategorien Goldene Nicas, Auszeichnungen und Anerkennungen vergeben.

Die CyberArts Ausstellung im O.K bietet einen spannenden Einblick in aktuellste Trends der digitalen Medienkunst. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Arbeiten aus der Kategorie Interactive Art – die als Raum- und Soundinstallationen präsentiert werden und zur Interaktion einladen.

Die prämierten Arbeiten der Kategorien Computer Animation/Visual Effects, Net Vision, Digital Musics und – dieses Jahr neu – Digital Communities sind im O.K dokumentiert und an Infoterminals abrufbar. Aufgrund zahlreicher Arbeiten mit sozialen und politischen Anliegen in den beiden Netzkategorien ist diesem Schwerpunkt ein eigener Raum gewidmet. Der Bereich u19 freestyle computing zeigt das Können der österreichischen Jugend. Für die Ausstellungsgestaltung zeichnet sich Peter Sommerauer verantwortlich.

Die O.K Night am 4. September startet um 22.00 auf dem ArenaPlatz mit dem Electronic Theatre, der Filmshow mit den besten Computeranimationen des Prix Ars Electronica. Anschließend gibt der Digital Musics - Preisträger Felix Kubin eine Performance im O.K Mediendeck, gefolgt von einem Konzert von hANGovER_9e.

Das O.K Mediendeck mit dem Video- und Audio-Archiv ist wieder als Treffpunkt und Hang-out-space eingerichtet. Täglich findet dort auch die Präsentation von Demi-Pas von Julien Maire statt: Vorführungen 3.9., 5.-7.9. jeweils 14.30

Die CyberArts 2004 im O.K ist bis einschließlich 19. September zu besuchen.

Goldene Nica Digital Musics Banlieue du Vide Thomas Köner /D

Der Künstler hat 3000 Bilder von Überwachungskameras gesammelt. Alle zeigen schneebedeckte menschenleere dunkle Straßen. Die einzige Bewegung ist die langsame Veränderung der Schneelage. Der Soundtrack besteht aus dumpfem Rauschen und einsamen Verkehrsgeräuschen. Ein Gefühl der Vergänglichkeit und des Vergehens wird sowohl von der langsamen Bewegung der Bilder als auch von der Köner´schen Klangkomposition erzeugt. Gemeinsam vermitteln sie etwas Zeitloses, aber auch eine existenzielle Qualität des Vergehens – Warten und Abwarten definiert unsere Existenz. Die Installation lädt ein, das Verrinnen der Zeit zu beobachten.

Thomas Köner, geboren 1965, arbeitet im Bereich Klangkunst, Filmmusik, Video, Remix-Radioplay und Installationen

Goldene Nica Interactive Art Listening Post Mark Hansen, Ben Rubin /USA

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die unendliche Menge an Online-Kommunikation, die über das Internet zu jeder Zeit weltweit erfolgt. Das von Hansen und Rubin entwickelte computer-gesteuerte audivisuelle Environment stützt sich auf den Echtzeit-Austausch in zehntausenden von Online-Foren. Listening Post gibt eine Serie von Soundtracks und visuellen Text-Arrangements wieder, die den Maßstab, die Unmittelbarkeit und die Dynamik der globalen Konversation spiegeln. Ziel der Künstler ist es, Inhalt und Struktur dieser kollektiven Kommunikation im www zu destillieren und auf fassliche und ansprechende Weise zu präsentieren: In einem dunklen Raum wird auf 231 elektronischen Displays mittels Klang, Bild und Bewegung sowohl der Umfang als auch die Art der Online-Kommunikation von der üblichen Bildschirmpräsenz abstrahiert und sinnlich erfahrbar gemacht.

Mark H. Hansen, Associate Professor, Department for Statistics, University of California Los Angeles Ben Rubin, Sound-Designer & MultimediaKünstler; Leiter der EAR Studios, einer Multimediafirma in New York. www.earstudio.com

Auszeichnung Interactive Art Ah_Q-A Mirror of Death Feng Mengbo /PRC

Ah_Q-A ist eine Adaptierung des Kampfspiels „Quake III“, eines bekannten „First-Person- Shooter“-Game. Sämtliche Protagonisten des Computerspiels sind dem Künstler nachgebildete Figuren – Täter und Opfer haben ein Gesicht. Gesteuert wird das Spiel nicht wie üblich mit Keyboard oder Mouse sondern durch die geschickten Bewegungen auf einem in Asien gängigen Dance Pad, einer berührungsempfindlichen Bodenplatte. Was auf den ersten Blick wie ein banales Ballerspiel anmutet, geht auf eine langjährige Auseinandersetzung des Künstlers mit Computerspielen zurück. Er überträgt die virtuelles Welt des Spiels in das Kunstsystem und bietet so einen Kommentar zur Gewalt der Bilder.

Feng Mengbo, geboren 1966 in Peking, freischaffender Künstler (Teilnehmer der Biennale in Venedig, 1993 und der documenta X, 1997) und Gastprofessor an der Zentralakademie für bildende Kunst (CAFA) in Peking. www.mengbo.com

Augmented Fish Reality Ken Rinaldo /US

Fische steuern Roboter: die Installation besteht aus drei beweglichen robotischen Skulpturen, auf denen sich je ein Aquarium mit einem siamesischen Kampffisch befindet. Diese Fische sind für ihren scharfen Sehsinn und ihren hohen Grad an sozialer Organisation, aber auch ihre Aggression bekannt. Die in den Aquarien angebrachten Sensoren reagieren auf die Bewegungen der Fische und setzten diese in eine Bewegung der jeweiligen Skulptur um: Aufeinander zuschwimmende Fische bewirken eine Annäherung der Roboterskulpturen – die Fische steuern also ihr Aquarium selbst. Da die Fische in ihrem Verhalten auch durch die Anwesenheit von Menschen beeinflusst werden, bildet sich eine Interaktionskette in der das soziale Verhalten der Fische humorvoll und geistreich untersucht wird.

Ken Rinaldo, geboren 1958, Künstler und Theoretiker, leitet das Art- and Technology-Programm des Departement of Art an der Ohio State University in Columbus, Ohio

Anerkennung Interactive Art Alert Barbara Musil /A

Der markante Geräuschteppich – Sirenen, Alarmanlagen – und der hohe Lautpegel der Stadt Cluj war der Ausgangspunkt für die Arbeit „Alert“, die im Zuge eines Ausstausch-Programms des O.K entstanden ist. Barbara Musil programmierte die Alarmanlagen von 10 Fahrzeugen aus dem Raum Cluj neu und ersetzte den gängigen Alarmton durch Lieder und Texte. Als „permanente Intervention“ in die Autos eingebaut, hinterließ sie in der Stadt Cluj so eine eigene akustische Note. Autos als Repräsentationsobjekte, und die Sicherung des Wertes sind u. a. Motive, die in den Interviews mit den neuen Alarmanlagen-Besitzern zur Sprache kommen. Das O.K zeigt exemplarisch eines dieser Original-Autos aus Rumänien, einen Golf Baujahr 1981, mit dem Alarm-Song „I’m too sexy for my car“.

Barbara Musil, 1972 geboren in Salzburg, Studium der Humanmedizin in Graz, 1999 Promotion zur Dr. med. univ.; Studium an Kunstuniversität, Linz; freischaffende Künstlerin

Demi-Pas Julien Maire /F

Demi-Pas ist ein Kurzfilm, dessen Projektion sich des Prinzips der „umgekehrten Kamera“ bedient. Mikromechanismen im Inneren eines umgebauten Projektors erzeugen animierte Bilder. Die realen Miniaturgegenstände oder fotografisches Material werden im Projektor in einer Live-Vorführung des Künstlers in Bewegung versetzt. Auf dieser experimentellen Projektionsart basierend, erzählt der Film den simplen Tagesablauf eines Mannes.

Julien Maire, geboren 1969, studierte in Metz, lebt und arbeitet in Berlin, Artist in Residence in Podewil

Interactive Generative Stage and Dynamic Costumes for André Werners „Marlowe: The Jew of Malta“ ESG Extended Stage Group /D

Ein digitales Bühnenbild das auf die realen DarstellerInnen reagiert und digitale Kostüme die auf die SchauspielerInnen projiziert werden, ermöglichen einen Blick in die Zukunft von Theater und Dramaturgie. Der Schauspieler wird mit einem Tracker erfasst, die virtuelle Architektur, die an die Bewegung des Hauptdarstellers gekoppelt ist, in Echtzeit generiert. Den einzelnen Rollen sind keine fixen Darsteller zugeordnet, die verschiedenen Kostüme werden je nach Bedarf auf die Akteure projiziert. Die Arbeit entstand für André Werners Oper „Marlowe: The Jew of Malta“, für die Münchner Biennale. Die CyberArts 04 zeigt eine für die Ausstellung entwickelte interaktive Installation, die es erlaubt sich durch die Bereiche Kostüm, Bühne und Inszenierung zu bewegen.

Nils Krüger, Projektleiter / André Bernhard, Soft- und Hardwareentwickler; Andreas Kratky, Mediendesigner und Künstler; Bernd Lintermann, Softwareentwickler und Medienkünstler; Joachim Sauter, Mediengestalter, Gründungsmitglied von ART+COM; Jan Schroeder, Bühnen- und Kostümbildner; André Werner, Komponist

Isadora / Future of Memory Improvisation Marc Coniglio, Dawn Stoppiello / USA

Future of Memory ist ein abendfüllendes Werk, das Tanz, Theater und interaktive Medien verbindet. Nahaufnahmen und Bewegungen von Darstellern werden aufgezeichnet, gespeichert, mit der Echtzeit-Videobearbeitungssoftware Isadora manipuliert und auf 20 einzelne Bildschirmen projiziert. Die improvisierten Bewegungen der Tänzer steuern die Intensität der Visual Effects, die Abspielgeschwindigkeit der Clips und die Musikpartitur zur Performance. Im O.K wird eine eigens entwickelte Ausstellungsversion gezeigt, in der die BesucherInnen selbst mit der Software interagieren können. www.troikaranch.org

Marc Coniglio, Komponist und Künstler, Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Verbindung von Musik, Tanz, Theater und Interaktiver Medien. Dawn Stoppiello, Choreografien, Tänzerin, Medienkünstlerin

Iso-phone Stefan Agamanolis /USA, James Auger /UK, Jimmy Loizeau /UK

Ein Mischung aus Telefonzelle und Planschbecken: mit einem Helm, der alle äußeren Sinnesreize abblockt, steigt der Benutzer in einen Wassertank; die Konzentration ist nur auf die stimmliche Verbindung mit einem anderen User in einem zweiten Tank gerichtet. Diese Installation ist am Hauptplatz real zu benutzen, das O.K zeigt eine Videodokumentation.

Stefan Agamanolis, leitet die Human Connectedness Group am MIT Europe, Dublin James Auger, Master of Arts in Produktdesign, Forschungsassistent am MIT Europe Jimmy Loizeau, Master of Arts in Produktdesign, Forschungsassistent am MIT Europe

Loops Marc Downie, Shelley Eshkar, Paul Kaiser /USA

Loops porträtiert den Choreographen Merce Cunningham. Sein „Solotanz für Hände und Finger“ wurde mit Motion Capture-Technologie aufgezeichnet und wird durch Striche und Punkte visualisiert. Cunninghams Stimme dient auch als Basis für die Musik von Loops: Ein Computer analysiert einen gelesenen Text und generiert über inhaltliche und akustische Parameter aus Samples der experimentellen Komposition „Prepared Piano“ von John Cage die Musik.

Marc Downie, Master of Science, Mitglied der Synthetic Character Group am MIT, derzeit Doktorand am MIT Shelley Eshkar, Künstler, untersucht Zeichnung, Grafik und menschliche Bewegung Paul Kaiser, Künstler, Experimentalfilmer, Sonderpädagoge

Messa di Voce Golan Levin, Zachary Lieberman, Jaap Blonk, Joan La Barbara /USA

Messa di Voce ist ein Konzert, bei dem Gesang und Sprache der Aufführenden mit Hilfe einer eigens entwickelten Visualisierungssoftware in komplexe, subtil differenzierte und höchst expressive Echtzeitgrafiken verwandelt werden. Die über die Sprache generierten Bilder werden als unmittelbare Reaktion auf eine Leinwand projiziert. Ein Trackingsystem stellt sicher, dass die Visuals so projiziert werden, dass sie direkt aus dem Kopf der Sänger zu kommen scheinen. Messa di Voce wurde bei der Ars Electronica 2003 uraufgeführt, die CyberArts 2004 zeigt eine interaktive Installation der Arbeit.

Golan Levin, Künstler, Ingenieur und Komponist; aisstet Professor an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, PA Zachary Lieberman, Künstler, Ingenieur, Lehrer; unterrichtet audiovisuelle Synthese und kreative Bildbearbeitung an der Parsons School of Design Jaap Blonk, Komponist, Vokalist und Klangpoet Joan La Barbara, Komponisten und Sängerin, hat die Möglichkeiten der menschlichen Stimme durch ihre Gesangstechniken wesentlich erweitert und zahlreiche, für sie geschriebene Kompositionen amerikanischer Komponisten (Philip Glass, Steve Reich, John Cage u a) uraufgeführt

Topobo Hayes Raffles, Amanda Parkes /USA

Topobo (Topologie und Robotic) ist ein 3D Baukastensystem, das physische Bewegungen speichern und dann autonom wieder abspielen kann. Durch einfaches Zusammenstecken der Einzelteile kann man aus Topobo dynamische biomorphe Formen wie Tiere oder Pflanzen bauen und diese durch Drehen, Ziehen oder Drücken animieren. Die Figur merkt sich die „gelernte“ Bewegung und wiederholt sie mehrfach.

Hayes Raffles, Designer, Künstler, arbeitet am MIT Media Lab, Gewinner zahlreicher Design-Preise Amanda Parkes, Forschungsassistentin in der Tangible Media Group am MIT Media Lab

Turing Train Terminal David Moises, Severin Hofmann /A

Die Installation ist genau genommen ein Computer in Form einer Eisenbahn. Das Betriebssystem ist die Umsetzung einer Turingmaschine* (nach Adam Calcraft und Michael Greene), eine universelle Rechenmaschine mit der theoretisch alles Berechenbare berechnet werden kann. Drei "bits" werden durch eine Lok erst in den Speicher (die Weichen) geschrieben: Die Lok fährt durch das System, stellt die Schreib-/Leseköpfe und kehrt an den Ausgangspunkt zurück. Um ein bit zu kalkulieren müssen ca. 80 m Schienenweg zurückgelegt werden. Die Veränderung der Gleisanlage ist das Resultat der Berechnung. Die Eisenbahn ist in der Lage sechs Rechenoperationen durchzuführen. www.monochrom.at/turingtrainterminal

*Alan M. Turing, 1936

David Moises, geboren 1973 in Innsbruck, Lebt und arbeitet in Wien Studium an der Kunstuniversität Linz und der Humboldt Universität zu Berlin Severin Hofmann, geboren 1973, Studium an Kunstuniversität, Linz; 2003 Atelierstipendium Cité des Arts, Paris

We interrupt your regularly scheduled program Osman Khan /USA, Daniel Sauter /D

Ein laufender Fernseher ist so gegen die Wand gestellt, dass nur sein Flimmern zu sehen und der Ton zu hören ist. Ein Computer nimmt das Fernsehsignal auf und bearbeitet es in Echtzeit: Jedes einzelne Fernsehbild wird in je einem Computerpixel abgebildet und hintereinander gereiht so an die Wand projiziert, dass ein Bildstreifen entsteht. Schnitte sind als vertikale Unterteilungen dargestellt, Zooms als Kurven. Das entstehende Muster zeigt, dass schnell geschnittene Sequenzen wie Video Clips ein stark vibrierendes vertikales Muster ergeben, während z.B. Nachrichten als ruhige horizontale Verwischungen dargestellt sind. Die BesucherInnen sind in der medienkritischen Arbeit eingeladen zwischen den Kanälen zu zappen und dabei die Beziehung von Klang und Projektion zu erforschen.

Osman Khan, Medienkünstler, Master of Fine Arts, studiert am Department of Design/Media Arts an der University of California, LA Daniel Sauter, Medienkünstler, Kommunikationsdesigner, studiert am Department of Design/ Media Arts an der University of California, LA

3 minutes©˜ Electronic Shadow (Naziha Mestaoui /BE, Yacine Ait Kaci / F)

3 minutes©˜ ist eine Installation, die Raum und Bild, Reales und Virtuelles mischt und so einen hybriden, extrem reduzierten Wohnraum darstellt, der sich nicht physisch messen lässt sondern sich durch die Summe seiner potentiellen Dimensionen darstellt. Der Bewohner ist das Zentrum der Installation und ist als projizierter Schatten sichtbar. Durch seine intuitive Interaktion verändert sich der virtuelle Raum um ihn herum ständig.

Electronic Shadow, 2000 gegründete Künstlergruppe (Naziha Mestaoui /BE, Architektin und Yacine Ait Kaci /F, Regisseur und Grafiker) www.electronicshadow.com

1000 Deathclock in Paris Tatsuo Miyajima, Hajime Tachibana /J

1000 Deathclock in Paris konstruiert ein Netzwerk innerhalb der bestehenden globalen Informationsnetzwerke. Die TeilnehmerInnen sind aufgefordert über ihr Leben nachzudenken, ihre Lebensspanne in Zahlen auszudrücken und ihre eigene Todesuhr danach zu stellen. Die Gesamtheit der individuellen Lebenszeiten wird visualisiert und ist weltweit über ein Online- Netzwerk zugänglich. In der CyberArts 2004 Ausstellung besteht die Möglichkeit, die Informationen über RFID-Tags (Mirkochips, die das kabellose Lesen von Informationen gewährleisteen) bei einem Reader vor der Installation einzugeben und so Teil des Netzwerks zu werden. www.tga-net.com

Tatsuo Miyajima, bildender Künstler, mehrfacher Teilnehmer der Biennale Venedig, zahlreiche Ausstellungen Hajime Tachibana, Grafikdesigner, Bühnenbildner, Videoregisseur, zahlreiche Preise für interaktives Design

AUSGEWÄHLTE POLITISCHE ARBEITEN der Kategorien Net Vision und Digital Communities

Aufgrund der hohen Zahl an Einreichungen mit sozialen und politischen Anliegen sowohl in der neuen Kategorie Digital Communities als auch in der bewährten Netzkategorie Net Vision wurden diesen Projekten ein eigener Bereich in der Ausstellung eingerichtet. Die Jurys honorierten besonders solche Projekte, die das Potential des Internet zum „Empowerment“ des einzelnen nutzen und ihm die Möglichkeit zum politischen Handeln geben.

Golden Nica Net Vision Creative Commons /USA www.creativecommons.org

Creative Commons definiert eine Infrastruktur für geistiges Eigentum, die Urhebern die Möglichkeit gibt, ihre Arbeiten unter einer Reihe verschiedener Lizenzen zu vertreiben. Um festzulegen in welcher Weise kreative Güter geteilt und geschützt werden, bietet die Webseite neben sehr anschaulichen einführenden (Flash-)Videos zahlreiche Vorlagen.

Auszeichnung Net Vision Newsmap www.marumushi.com/apps/newsmap/ Weskamp Marcos /J

Dar Projekt visualisiert den gegenwärtigen Stand der globalen Nachrichtenlandschaft auf anschauliche Weise und ermöglicht, über die Grafik der Webseite, die Relevanz einzelner Themen aber auch Kategorien (wie Inlands – und Auslandnachrichten, Sport, etc.) in zehn Ländern zu vergleichen.

Bush in 30 seconds www.bushin30seconds.org/ MoveOn.org /USA

Initiiert vom MoveOn.org-Wählerfond wurden Tausende von Werbespots gegen die Regierung Bush eingereicht, die über das Netz juriert wurden. Auf der Webseite sind einige der besten 100 zu sehen.

Anerkennung Net Vision Public Broadcast Cart www.ambriente.com/wifi/index.html Miranda Zuñiga Ricardo /USA

Mit einer mobilen Radio Sende- und Empfangsstation in einem Einkaufswagerl ist Ricardo Miranda Zuniga während der Ars Electronica in der Stadt unterwegs und bietet jedem die Möglichkeit sich vor Ort und über einen Web-Stream öffentlich zu äußern.

Golden Nicas Digital Communities Wikipedia www.wikipedia.org USA

Wikipedia ist eine gemeinschaftlich erstellte Open-Content-Enzyklopädie – ein von freiwilligen MitarbeiterInnen online geschaffenes und betreutes Gut. Mit der leicht handhabbaren Wiki-Software kann jeder, ohne Programmierkenntnissen, HTML-Texte hinzufügen und editieren, wobei die Qualitätskontrolle, wie der Schutz vor Vandalismus ebenso von der Community gewährt wird.

The World starts with Me http://www.theworldstarts.org NL / UGANDA

The World starts with Me ist ein leicht verständliches Online Curriculum für Sexualerziehung und Aids Aufklärung von Jugendlichen in Uganda. Per Mausklick kann man durch die anschaulichen Zeichnungen und Texte zu den Themen Freundschaft, Gender, Schwangerschaft etc. navigieren. Das engagierte Programm, von Butterfly Works und dem Schoolnet Uganda initiiert, hat als Zielgruppe SchülerInnen und SchulabbrecherInnen, die über 53 Online-Schulen und Tele-Zentren im ganzen Land erreicht werden sollen.

Auszeichnung Digital communities smart X tension www.mulonga.net A / Zimb

Tonga.Online ist ein Projekt über Medien, IC Technologie und Kunst, in dessen Zentrum das an der Grenze zwischen Zimbabwe und Sambia lebende Volk der Tonga steht. Im O.K sind Fotografien von Sabine Bitter und Helmut Weber und ein tastaturähnliches Gerät, mit dem abseits von Strom und Netzzugang 10 Dokumente bearbeitet werden können, ausgestellt.

U 19 freestyle computing Goldene Nica u 19 GPS::Tron Thomas Winkler www.lugitsch-strasser.at/gpstron

GPS::Tron ist eine Kombination neuer Technologien wie GPS, Bluetooth und GMS bzw. GPRS mit der klassischen Spielidee Tron. Satellitenhandy und Computerspiel - Thomas Winkler ist es gelungen, Realität und Virtualität genial zu verbinden.

Thomas Winkler, geb. 1984, Hauptschule Hartberg und HTL Pinkafeld

Auszeichnung u19 David Haslinger Es war einmal ein Mann

„Es war einmal ein Mann... der hatte einen Schwamm“, aus diesem Kinderreim hat David Haslinger Bild für Bild eine animierte Geschichte gebastelt und sie auch vertont.

David Haslinger, geboren in Linz 1995, Volksschule 26 Harbach

Manuel Fallmann MINDistortion www.mindistortion.neoburn.net

MINDistortion ist die Website Manuel Fallmanns, mit all seinen bisher realisieren Projekten. Z.B Dependency, ein Film über ein gefangenes Puppenwesen auf der Suche nach Unabhängigkeit, oder Perish, eine traurige Geschichte, rückwärts erzählt. BesucherInnen der Seite können sich im MINDistortion-Forum austauschen.

Manuel Fallmann, geb. 1985 , Gymnasium der Englischen Fräulein in St.Pölten

Gottfried Haider radio2stream http://gohai.net

radio2stream wandelt das Radiosignal in einen MP3-Stream um. Die Absicht ist es, die Lücke zwischen Radio und PC zu schließen und Radioprogramme die nicht gestreamt werden über den Computer zu hören.

Gottfried Haider, geb.1985, Schottengymnasium Wien

Multimediateam Europagymnasium Hall in Tirol Hos Geldiniz Avusturya

Die SchülerInnen der Europa-Hauptschule in Hall in Tirol entwickelten ein auf visuellen Elementen basierendes Sprachlernprogramm für ihre türkischen MitschülerInnen, mit dem auch Kinder ohne Deutschkenntnisse schnell und fantasievoll die Sprache erlernen können.

Projektteam der Europahauptschule Hall in Tirol

Anerkennung u19 Gerald Gradwohl Sulaa

Gerald Gradwohl gelang in seiner Arbeit eine Kombination von nützlichen Features mit einer ästhetischen Aufbereitung. Die Entwicklung begann mit einem kleinen Flash-Shooter, dabei entstand durch den Einbau immer aufwendigerer Funktionen schließlich Sulaa als gelungenes ausbaufähiges Projekt.

Gerald Gradwohl, geb. 1986, Handelsakademie Weiz

Michaela Meindl, Michael Mayrhofer-Reinhartsgruber EyeBoard

EyeBoard ist eine Hard- und Softwareentwicklung, die es ermöglicht, mit den Augen wesentliche Anwendungen des Computers zu steuern. Diese Entwicklung könnte für Menschen mit Behinderung eine große Erleichterung in ihrer Alltagsbewältigung darstellen.

Michaela Meindl, geb. 1984 Uttendorf OÖ, HTL Braunau; Michael Mayrhofer-Reinhartsgruber, 1985, Thalgau, HTL Braunau

Christoph Wiesner Dual Mouse

Ein sehr reduziertes Computerspiel für zwei Spieler, jeder mit einer eigenen Maus, bei dem es darum geht, die Bewegungen des Gegners für sich zu nutzen und so von Level zu Level aufzusteigen.

Christoph Wiesner geb. 1987, HTL Grieskirchen

Patrick Derieg Junky Hugs www.patrick.derieg.com

Mit dieser Website entwickelte Patrick eine sehr persönliche, stark mit grafischen Elementen versehene Flash-site, die besonders durch seine zeichnerischen Fähigkeiten geprägt ist. Zu den anfänglichen Animationen von Strichmännchen gesellten sich bald Männchen mit richtigen Gesichtern und Körpern und Hintergründen.

Patrick Derieg-Hütmannsberger, geb.1992, LinzInternationalSchoolAuhof

Tobias Schererbauer/Sebastian Schreiner/Franz Gruber Onan Casting – Onan TV http://casting.o-nan.org

Hauptidee des Projektes ist es, mit Humor, vielen Ideen und begrenzten finanziellen Mitteln ein eigenes Fernsehprogramm zu produzieren. Nach Anmeldung auf der Website http://casting.o-nan.org werden InteressentInnen persönlich kontaktiert, über etwaige Projekt informiert und in die Datenbank aufgenommen, um so ein Netzwerk von jungen Talenten zu knüpfen. Das Programm soll sich aus drei jeweils zehn Minuten langen Quicktime-Streams zusammensetzen mit Berichten von Festen, Interviews, Vorstellungen von Künstlern, Künstlerarbeiten etc.

Tobias Schererbauer geb.1984, BG Schärding, zur Zeit Zivildienst Sebastian Schreiner geb.1984, BG Schärding Franz Gruber geb.1985, HTBLA Leonding

Franz Haider, 16 complement

Dieses DOS-basierte Computerspiel wurde auf einem 386er entwickelt. Schnelligkeit und Genauigkeit sind die Grundvoraussetzung für die Aneinanderreihung von Zahlenreihen, die mit dem binären Code spielen.

Franz Haider geb.1987, Schottengymnasium Wien

Mathias Kuntner Revo Race

Mit Revo Race zeigt Mathias Kuntner, dass das Spiel Tron noch immer für Überraschungen gut ist. Von den zahlreichen Nachahmungen hebt sich Revo Race eindeutig ab, die Perspektive erzeugt einen räumlichen Charakter, neue Effekte geben dem Spiel einen eine ungeheure Dynamik. Actionbetonung entsteht durch zusätzliche Speed-ups, verschiedene Schüsse und Schilde.

Mathias Kuntner, geb. 1985, HTL Pinkafeld

Projektgruppe 2A, 3A, 3B,HBLA für künstlerische Gestaltung Linz [phonetcard] http://www.hbla-kunst.eduhi.at/html/szente_phonetcard/

[phonetcard] - vom Wort zum Bild - versucht mit den digitalen Möglichkeiten – Fotografie, Bildmanipulation, Grafik – einen sprachsensiblen, interkulturellern, multimedialen Designunterricht zu entwickeln, in dem Toleranz, aber auch Lerntechniken wie Nachschlagen, Suchen, Vergleichen etc. Platz haben.

Projekt der HBLA für künstlerische Gestaltung Linz, Garnisonstraße 38 SchülerInnen unter Leitung von Mag. Tereza Szente

Manuel Eder Fantasy X-Dark Dreams www.other-fantasy.tk

Manuel Eder kreierte eine in sich geschlossene filmische Animation im japanischen Stil. Das Drehbuch folgt einer von ihm selbst verfassten Geschichte, der Film beinhaltet über 90 animierte Figuren, bis zu 50 Hintergründe, 30 Dialoge und 9 verschiedene Hintergrundlieder, verpackt in ca. 120 Szenen.

Manuel Eder, geb.1989 in Hallein Arbeitet seit seinem 12. Lebensjahr an dem Projekt FantasieX, das er als Filme, Musik, Zeichnungen, Geschichten und Webseiten weiterentwickelt.

Freifachgruppe Informatik BG/BRG Waidhofen a.d. Thaya Kisum, Kitam-Rofni

Die SchülerInnen entwarfen, bauten und programmierten einen Plattenspieler der etwas anderen Art. Ohne große technische Vorkenntnisse wurde ein Tonarm aus einer Zündholzschachtel konstruiert, der mittels einer Leuchtdiode Farben von einer Alufolie abnimmt und diese in Töne umwandelt. Mittels Frequenzwandler und Computerprogramm entstand nach einigen Versuchen ein umwerfender Sound!

ProjektteilnehmerInnen: Bernhard Hauer, Anna ReginaMühlberger, Victoria Dangl, Matthias Hirnschall Beiträge von: Melanie Heizer, Victoria Reissig, Peter Primus Frosch, Thomas Graf, Emil Kohlmayr, Markus Pfleger, Bernhard Prohaska, Betreuender Lehrer: Johannes Skala

O.K NIGHT 4. September 2004

22.0 Electronic Theatre, Open Air Kino auf dem ArenaPlatz mit den besten Computeranimationen und Visual Effects des Prix Ars Electronica

23.30 Performance Matki Wandalki Felix Kubin /D

Auszeichnung Digital Musics

Felix Kubin ist bekannt für seine subtilen, seduktiven Performances. Er ist Keyboarder, der die elektronische Musik parodiert und eine Art „gefakte“ Popmusik macht, die auf Einflüsse seriöser akademischer Musik bis hin zur Neuen Deutschen Welle der 80er Jahre verweist.

Pressetext

only in german

Ars Electronica 2004
CyberArts 2004 - Prix Ars Electronica Exhibition

mit Arbeiten von Thomas Köner, Mark H. Hansen, Ben Rubin, Feng Mengbo, Ken Rinaldo, Barbara Musil, Julien Maire, Nils Krüger, André Bernhard, Andreas Kratky, Bernd Lintermann, Joachim Sauter, Jan Schroeder, André Werner, Marc Coniglio,Dawn Stoppiello, Stefan Agamanolis, James Auger, Jimmy Loizeau, Marc Downie, Shelley Eshkar, Paul Kaiser, Golan Levin, Zachary Lieberman, Jaap Blonk, Joan La Barbara, Hayes Raffles, Amanda Parkes, David Moises, Severin Hofmann, Osman Khan, Daniel Sauter, Electronic Shadow, Tatsuo Miyajima, Hajime Tachibana, Felix Kubin, u.a.