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Der polnische Künstler Artur Zmijewski (*1966) beschränkt sich auf die Medien Fotografie und Film, die durch ihre dokumentarische Bildsprache prädestiniert sind für sein künstlerisches Arbeiten: Artur Zmijewski sucht mit seiner Kunst nach Antworten auf verdrängte gesellschaftliche Fragen. Seine Filme und Fotoserien sind präzise, inszenierte Szenarien. Auf den ersten Blick wirken die Bilder rein dokumentarisch, gleichzeitig wird jedoch durch die Wahl der Bildausschnitte und die Montage, die analytische Inszenierung des Künstlers deutlich. Seine Arbeiten fokussieren sich oft auf Personen mit psychischen und/oder physischen Unzulänglichkeiten und gesellschaftliche Randerscheinungen. Bekannt wurde er mit seiner Fotoserie „Auge um Auge“, 1998-200 in der Menschen mit behinderten Körpern, denen Hände oder Beine fehlen, vervollständigt werden, in dem gesunde Menschen ihnen ihre Glieder leihen. Der Künstler behält dabei stets einen Blick von aussen und verschafft so AussenseiterInnen eine Bühne, macht sie sichtbar und hörbar, wie in „Singing Lesson 2“, 2002 wo er taubstumme Kinder in der Thomaskirche in Leipzig eine Kantate von Johan Sebastian Bach singen liess.

Der Künstler scheut sich nicht die selbst auferlegten Regeln des „Political Correctness“ in Frage zu stellen. So zeigt er auch radikale Positionen, wie die des Juden Itzik, der seine ganz persönlichen Schlussfolgerungen aus dem Holocaust zieht und diese lautstark propagiert. In der Kunsthalle Basel wird eine Auswahl seiner neuesten Filme zu sehen sein, die er selbst als TV-Reportagen bezeichnet, diese sind unter anderem während seines Aufenthaltes in Israel entstanden. Auf der diesjährigen Biennale in Venedig wird Artur Zmijewski mit seinem neusten Film im polnischen Pavillon vertreten sein.

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Artur Zmijewski