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Dienstag, 25. Januar 2022 - Sonntag, 6. März 2022
Porschestraße 60

Astrid Busch. Porschestraße 60

Die Städtische Galerie Wolfsburg zeigt vom 25. Januar bis zum 6. März in der Porschestraße eine spannende Installation von Astrid Busch.

Fotografien sind der Ausgangspunkt der Arbeiten von Astrid Busch. Sie verwendet dabei eigene Aufnahmen, recherchiert aber auch in Archiven und Antiquariaten sowie im Internet. Im Atelier baut sie dann Settings, in denen die Materialien in verschiedenen Schichten arrangiert, besprüht und beleuchtet oder auch eigene Videoaufnahmen auf das Setting projiziert werden. Erst dann erfolgt die fotografische Aufnahme. So entsteht der Eindruck, es handle sich um Momente aus einem sich kontinuierlich verändernden Geschehen. Fotografie wird zum Arbeitsmaterial, mit dem die Bildideen und die Raumkonzepte umgesetzt werden. Die Betrachter*innen tauchen in Rauminszenierungen ein, die sich aus dem Zusammenspiel von Form, Farbe und Licht, von Hell und Dunkel und von Fiktion und Wirklichkeit entwickeln. Es wird ein eindrucksvoller Schwebezustand erzeugt zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Zwei- und Dreidimensionalität sowie zwischen Statik und Bewegung.

Astrid Busch hat sich im letzten Jahr längere Zeit in Wolfsburg aufgehalten und sich mit der Stadt und ihren Strukturen beschäftigt. Dabei untersuchte die Künstlerin das Spannungsfeld zwischen Atmosphärischem und Architektonischem, stimmungshafter Unbestimmtheit und kompositorisch fest Gebautem.

Astrid Busch (1968, Krefeld) studierte an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg und an der Kunsthochschule Berlin-Weißen- see. 2003 wurde sie Meisterschülerin bei Prof. Katharina Grosse. Astrid Busch lebt und arbeitet in Berlin und Düsseldorf. Ihre Werke werden in zahlreichen institutionellen Aus- stellungen im In- und Ausland gezeigt. 2020 stellte die Städtische Galerie Wolfsburg die Künstlerin in der Kunst-Station im Haupt- bahnhof vor.

"Basis für meine künstlerische Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Orten, die mich aufgrund ihrer architektonischen, historischen und sozialen Kontexte interessieren. Ich untersuche und reflektiere dabei ihre verschiedenen architektonischen und historischen Ebenen und Erinnerungsstrukturen.

Meine Installationen sind offen für Einflüsse aus Architekturgeschichte, Film, Literatur oder auch Musik. Wandgroße Fotografien, Fotoobjekte und Videoinstallationen, deren Grundlage im Studio gebaute Objekte aus verschiedenen, sowohl gefundenen, wie eigens hergestellten Materialien sind, treten in einen Dialog mit dem realen Raum, erweitern und transformieren ihn. Mein Interesse gilt den wechselseitigen Bezügen von Fotografie, Video und Projektion im Raum im Zusammenhang mit ortsspezifischen Interventionen. Analoge und digitale Techniken agieren im Wechselspiel. Die Vielfalt der Medien und das Verwenden unterschiedlichster Materialien führt zu einer Intermedialität meiner fotografischen Praxis. Somit thematisieren meine Werke den jeweiligen Charakter eines Ortes, während sie zugleich selber neue Orte ausbilden."
Astrid Busch