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Die Ausstellung Polaroids von Attila Richard Lukacs zeigt Bilder, die größtenteils in Berlin entstanden sind, wo der Künstler von 1986 bis zu seinem Umzug nach New York 1996 wohnte. Einen Höhepunkt dieser Schaffensperiode markierte seine Teilnahme an der Documenta IX 1992.

Die Polaroids zeigen junge Männer, die kenntlich durch Tätowierungen, geschorene Haare oder suggestive Requisiten einer schwulen Skinhead-Szene zugehören. Die Ansichten der abgebildeten Modelle rangieren von klassischen Porträt-Stellungen über das Figurenrepertoire Goyas oder Caravaggios bis hin zu pornographischen Posen. Die Polaroids entstanden als Studien zur Vorbereitung von Bildern. Sie reihen sich ein in die Tradition von Wilhelm von Gloeden und anderen frühen Vertretern der homoerotischen Fotografie, die sich zumeist noch auf den ästhetischen Kanon von der griechischen Kunst bis zum Neo-Klassizismus bezog. Lukacs spielt auch mit Gewalt und Gefahr als Teil des erotischen Spiels, das auch spätestens seit dem tragischen Schicksal Johann Joachim Winckelmanns und nicht zuletzt Pasolinis zur Ikonographie homoerotischer Darstellungen gehört. Der kanadische Künstler Michael Morris und Freund von Lukacs hat die Polaroids als eigenständiges Werk wiederentdeckt.

Attila Richard Lukacs (*1962 in Calgary, Canada) studierte am Emily Carr Institute of Art and Design in Vancouver, wo er heute lebt und arbeitet.

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Attila Richard Lukacs
Polaroids