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Mit „augmented“ präsentiert die Galerie Strickner ein Ausstellungskonzept von sechs in Wien lebenden Künstlerinnen und Künstlern, die sich in einem erweiterten Feld ungegenständlicher Malerei ansiedeln.

Der Titel „augmented“ rekurriert auf einen im Bereich der Technik diskutierten erweiterten Realitätsbegriff, der mit „augmented reality“ gekennzeichnet wird. Er bezieht sich auf computergestützte Einspielungen von Informationen in wahrgenommene Wirklichkeit. Da diese Informationen auf einer virtuellen Ebene in Echtzeit die wahrgenommene Wirklichkeit begleiten, ergänzen oder zum Teil überlagern, spricht man auch vom „Realitäts-Virtualitäts-Kontinuum“.

Dies liefert zugleich das Stichwort für die Ausstellung „augmented“. Sie bezieht sich zwar nicht unmittelbar auf die in der Technik entwickelte Koppelung von Virtuellem und Realem, will aber deutlich machen, dass sich das Imaginäre etwa des malerischen Binnenfeldes mit dem Realen des Umgebungsraumes oder dem Realen des Bildobjekts koppelt und beide das Bild konstituieren. Das Imaginäre kann sich aber auch auf das Fehlende im malerischen Auftrag beziehen und dann Fragmentierung zum Ausdruck bringen. In diesem Sinne lässt sich von einer vielschichtigen Auflösung eines Bildthemas reden. Reales und Imaginäres bilden ein Kontinuum, in dem Realität nicht mimetisch dargestellt ins Bild gelangt, auch nicht bloß virtuell nachgebaut und nachempfunden wird, sondern als autonomes Element in die Konzeption des Bildes eingreift. Realer und imaginärer Bildraum formulieren eine reflexive Einheit.

So werden etwa bei Ingo Nussbaumer reale Schattenfugen zwischen Bildkörpern zu einem Teil des Bildes, welche die gemalten Schatten als Farbnuancen begleiten und ergänzen. Projektionen von computergenerierten Animationen auf Heizkörpern koppeln beispielsweise bei Manuel Knapp reale Objekte mit bewegten Lichträumen. Bei Josef Adam Moser strahlen von der weißen Wand Farben des Objekts zurück und konstituieren eine Bildeinheit aus „lichtgemaltem“ Reflex und Objekt. Bei Eric Kressnig verbindet sich voluminöse Körperlichkeit mit dem Flachmodus von Pause und Einsatz stofflichen Auftrags. Luisa Kasalickys dreidimensionale Bildinstallation mit Utensilien aus der Alltagskultur vernetzt das Imaginäre von Blickebenen mit dem Realen des begehbaren Bildraums. Bei Esther Stocker erzeugt sich das Kontinuum von Realität und Imagination aus Raum, Raster und Fragmentierung, um hier nur die Vielschichtigkeit von „augmented“ anzudeuten.

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augmented

Künstler: Luisa Kasalicky, Manuel Knapp, Eric Kressnig, Josef Adam Moser, Ingo Nussbaumer, Esther Stocker