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Aus seinem prachtvollen Bestand holländischer Zeichnungen des 17. Jahrhunderts, das man gewöhnlich Hollands Goldenes Jahrhundert nennt, zeigt das Kupferstichkabinett eine Auswahl von 111 Werken.

Die auffallendste Eigenschaft dieser Blätter ist ihre naturtreue und lebensnahe Darstellungsweise. Die Arbeiten Rembrandts, die 2006 komplett ausgestellt wurden, sind mit einigen Hauptwerken vertreten und bilden einen Höhepunkt. Dem schließen sich Arbeiten der Rembrandtschule an. Viele berühmte Künstler wie der Landschaftsmaler Jan van Goyen und der Genremaler Adriaen van Ostade widmeten sich intensiv der Zeichenkunst und sind mit charakteristischen Blättern vertreten.

Von den charmanten Aquarellen Hendrick Avercamps, berühmt für seine figurenreichen Winterbilder, wurden mehrere Hauptwerke ausgewählt.

Eine Besonderheit bilden auch die seltenen Pflanzen- und Studienblätter des Kirchenmalers Pieter Saenredam, die allein im Berliner Kabinett zu finden sind.

Der Bogen spannt sich von den Bahnbrechern der Landschafts- und Genrekunst am Anfang des Goldenen Jahrhunderts wie Jacob de Gheyn und Willem Buytewech bis hin zu den Landschaftsmalern im letzten Drittel des Jahrhunderts. Der größte unter ihnen war Jacob van Ruisdael mit seinem poetischen Stil, von dem drei Meisterzeichnungen ausgestellt werden.

Von vielen berühmten Malern wie Frans Hals und Vermeer van Delft kennt man überhaupt keine Zeichnungen. Im Gegensatz dazu gab es viele Kunstliebhaber und Amateure, die auf meist unkonventionelle Weise zeichneten. Auch sie werden mit einigen Meisterblättern vorgestellt. Insgesamt bietet die Ausstellung einen repräsentativen Überblick über diese wichtige Schule der europäischen Zeichenkunst, über ihre Hauptmeister, Themen und Techniken.