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Für ihre Ausstellung hat Ayse Erkmen den Ort der Gesellschaft für Aktuelle Kunst, die Weserburg, das Gebäude, der Ort des Museums, die pittureske Lage an der Weser unter die Lupe genommen. Die Weserburg hat, wie der Name schon sagt, den Charakter einer Festung. Steht der Fluss niedrig, wirkt das Gebäude noch höher, noch trotziger. Wie ist dieses Haus, das ein Museum für Gegenwartskunst und ein Kunstverein beherbergt, mit der Umgebung verknüpft? Welche Zeiten, Ge-zeiten und Zeitlichkeiten gibt es für die Kunst und für den Fluss, der hier an dieser Stelle, noch weit entfernt vom Meer, aber schon dem Wechsel der Gezeiten unterworfen ist?

Um die Beziehung zwischen Innen und Außen zu aktivieren, hat Ayse Erkmen ein Projekt der 'Übersetzung' entwickelt. Bojen im Fluss sind mit Seilen, die durch die Fenster in den Ausstellungsraum der GAK führen - jeweils eine Boje für ein Fenster - mit federleichten Bällen im Innenraum verbunden. Jede Bewegung des Wassers - sei es ein sanfter Wellenschlag vom Wind, sei es der kräftige Druck eines vorbeifahrenden Schiffes oder der Wechsel von Ebbe und Flut - beeinflusst die Bewegung der Bojen, die wiederum diese Bewegung übertragen auf die Seile und auf die Bälle, die die Bewegung auf ihre Art aufnehmen und ausklingen lassen.

Das Geschehen auf dem Fluss wird hereingeholt in den Innenraum als Reflex, Echo, Widerhall. Ein kleiner physikalischer, aber auch poetischer Versuchsaufbau gibt Anlass, über das Verhältnis der gleichmütigen Bewegungen der Natur zu den Bewegungen der Kunst und ihrer Institutionen zu spekulieren. Pressetext

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Ayse Erkmen